Klima-ProjekteGemeinde Kürten hat viele Konkurrenten im Wettbewerb um Fördergelder
Kürten – In der Kürtener Verwaltung hat man in den letzten Tagen zu den Nachbarn nach Overath geblickt. Hier wie dort steht mit der Sanierung des Schulzentrums im Hauptort eine Großaufgabe in den nächsten Jahren an. Das überraschende Aus für die von Overath beantragten Fördergelder schlägt an der Agger hohe Wellen in der Politik.
Die Kürtener sind da schon eine Runde weiter: Ihr Bewerbungsbogen für eine Klima-Sanierung der Gebäude ist von einer Fachjury im vergangenen Jahr als förderwürdig empfohlen worden. Das heißt: Die Landesregierung NRW gibt Fördermittel. Unklar ist allerdings, wie viele Millionen nach Kürten fließen. In ihrer ersten Eingabe hatten die Kürtener 13,25 Mio. Euro beantragt – allerdings stand da die Gesamtausgabe noch bei 28 Mio. Durch die voraussichtliche Auslagerung der Schule auf drei Jahre auf das Raiffeisenmarkt-Gelände nach Hungenbach springt die Investition auf 42 Millionen Euro.
60 Millionen Euro Fördergelder
Ob die Fördersumme auch in gleicher Höhe nach oben gehen wird, steht noch nicht fest. Über einen veränderten Förderantrag berät die Politik Mitte August. „Um diese Fristverlängerung hat die Gemeinde gebeten“, sagt Dirk Schneemann, stellvertretender Pressesprecher der Bezirksregierung. „Sobald der überarbeitete Förderantrag bei uns eingegangen ist, können wir mit der umfangreichen und komplexen Prüfung des Antrages beginnen.“ Bis spätestens Jahresende soll eine verbindlich Förderinformation im Kürtener Rathaus vorliegen.
Allerdings sind die Bergischen nicht alleine unterwegs, um Fördergelder zu bekommen. Für den Projektaufruf stellt das Land insgesamt 60 Millionen Euro bereit. Was schon feststeht: Davon fließen zehn Millionen Euro in klimafreundliche Verkehrskonzepte der Städte Bochum und Düsseldorf. In beiden Orten soll kräftig in Elektrofahrzeuge investiert werden, außerdem wollen die Düsseldorfer ihre städtische Fahrzeugflotte in Gänze elektrifizieren und den Verkehrsfluss optimieren. Für Bochum ist ein Umstieg der Paketzusteller aufs Lastenrad vorgesehen. Geschützte, abgetrennte Radwege sollen für alle das Radeln sicherer machen.
Zahlreiche Mitbewerber
Die übrigen Mitbewerber um die verbleibenden 50 Millionen: In Lohmar soll das Forum Wahlscheid (Mehrzweckhalle) energetisch saniert werden, für knapp sieben Millionen plant Lichtenau (Kreis Paderborn) die Sanierung der Realschule. Eine Sporthalle will die Gemeinde Sonsbeck sanieren, der anfallende Heckenschnitt soll in der Gemeinde Metelen eine Holzhackschnitzelanlage des Bauhofs befeuern.
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Der Kreis Lippe plant den Umbau des Kreishauses in ein Passivhaus ohne klassische Gebäudeheizung, in Kall in der Eifel sollen Rathaus und Hallenbad Solarzellen und Biogasanlage bekommen, in Ruppichteroth (Rhein-Sieg-Kreis) will man die Sporthalle modernisieren, den Radverkehr stärken, mit Bildung das Bewusstsein für den Klimawandel wecken. Auch Erkrath (Bürgerhaus) und Schloß Holte-Stukenbrock (Blockheizkraftwerk) hoffen auf Geld.