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Solide PlanungLandesverwaltung untersucht Abläufe innerhalb des Kürtener Rathauses

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt die Übergabe des Prüfungsergebnisses im Kürtener Rathaus

Freude über das Prüfungsergebnis: (v.l.) Kämmerer Sven Schmidt, Bürgermeister Willi Heider, Simone Kaspar, Alexander Gumnior und Thomas Knuth, alle Gemeindeprüfungsanstalt NRW

Kürten soll seinen Haushaltskurs unbedingt beibehalten.

Wenn die Finanzexperten aus der Landesverwaltung im Hause sind, schauen sie genau hin. Im Kürtener Rathaus ist dies in den vergangenen Monaten so gewesen. Drei Mitarbeiter der Gemeindeprüfungsanstalt NRW nahmen die Verwaltungsvorgänge akribisch unter die Lupe. Im jüngsten Haupt- und Finanzausschuss gab es von den Gästen ein aus Sicht von Bürgermeister Willi Heider (parteilos) erfreuliches Abschlussergebnis.

Der Kommune sei bescheinigt worden, dass die solide Haushaltsführung der letzten Jahre bei der Bewältigung zukünftiger Belastungen helfe. „Diese solide Haushaltsführung ist unbedingt fortzuführen“, informierte der Bürgermeister die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses.

Wichtige Langzeitplanung

Nur auf diese Weise könne die kommunale Infrastruktur und damit auch die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung und Selbstbestimmung gelingen. Die Prüfer hätten der Kommune empfohlen, den bisherigen Weg weiterzugehen unter Einhaltung eines wirtschaftlich schonenden Ressourceneinsatzes mit Langzeitplanung.

Hierbei spielt offenbar die bis auf 94 Mio. Euro grob geschätzte Klimafreundliche Modellsanierung der Gesamtschule Kürten die wichtigste Rolle. Auch der Neubau der beiden Feuerwehrhäuser in Dürscheid und Olpe sowie die Errichtung der neuen Geflüchtetenunterkünfte sind für die kleine Gemeinde Millioneninvestitionen.

„Die Haushaltssituation der Gemeinde war in der Vergangenheit gut“, hatte Prüferin Simone Kaspar in der Ausschusssitzung festgestellt. Die kommenden Jahre brächten den Kürtenern aber finanzielle Herausforderungen. Die Fachfrau blickte auf die Jahre 2017 bis 2022 zurück, in denen die Gemeinde am Stärkungspakt des Landes teilnahm.

Interkommunales wird empfohlen

Finanzmittel in Millionenhöhe hatten damals geholfen, die Verbindlichkeiten deutlich zu senken. 2021 sei es gelungen, die Liquiditätskredite vollständig abzubauen. Im Vergabebereich informierten sich die Prüfer über die im Rathaus eingerichtete zentrale Bearbeitungsstelle. Für eine noch höhere Vergabesicherheit empfehle man eine interkommunale Zusammenarbeit, sagte Projektleiter Thomas Knuth.

Auch sollten Vereinbarungen zur Korruptionsbekämpfung auf den aktuellen Stand der Gesetze gebracht werden. Lob gab es von den Prüfern für den Medienentwicklungsplan, der verbindlich die Ausstattung der Grundschulen und der Gesamtschule mit IT-Technik regelt. „Wir empfehlen, in diesem Bereich die Stellenausstattung zu überprüfen“, sagte Knuth.

Mit den Schulen sollte auch ein Sicherheitskonzept für die eingesetzte Technik entwickelt werden. Lob gab es auch für den Bereich er Friedhofsverwaltung, hier seien die internen Abläufe gut strukturiert. Es sollten langfristige Zielvorgaben festgelegt werden, so der Tenor der Gemeindeprüfer. Auch in Kürten steige die Zahl der Urnenbestattungen seit Jahren deutlich an, dies müsse beachtet werden.

Der Rahmen wird gesetzt

Die Ergebnisse zeigten in Summe, „dass sich die Gemeinde Kürten auf dem richtigen Weg befindet“, so der Bürgermeister. Mit den Handlungsempfehlungen hätten Polititk und Verwaltung einen wichtigen Rahmen, um den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.

Für den seit 2015 amtierenden Bürgermeister war es die letzte überörtliche Prüfung. Heider tritt bei der Kommunalwahl 2025 aus Altersgründen nicht mehr an.