Das aktuelle Gebäude ist schon lange sanierungsbedürftig und bietet nicht genügend Platz für die Feuerwehrleute.
Neubau notwendigNeuer Standort des Dürscheider Feuerwehrhauses könnte Streit auslösen
Ein Umbau macht für die Kameraden der Feuerwehr und für die Verwaltung keinen Sinn mehr, das alte Dürscheider Feuerwehrhaus muss neu gebaut werden. Am heutigen Mittwoch soll die Politik im Planungsausschuss dafür die Aufstellung eines Bebauungsplans befürworten. Gegenüber vom Edeka-Markt soll das neue Gebäude errichtet werden und nebenan eine Unterkunft für Geflüchtete.
Eine Wende der Verwaltung um 180 Grad: Bislang galten Flächen auf den sogenannten „Buchholz-Wiesen“ zwischen Spitze und Dürscheid als Favorit. „Wir sind mit der Verwaltung in einem Abwägungsprozess zu diesem neuen Standort“, sagt Kürtens Wehrleiter Stefan Landwehr.
Seit Jahren ein Sanierungsfall
30 Kameraden gibt es im Dürscheider Löschzug, 27 Männer und drei Frauen. Die alte Gerätehalle am Kirchberg sei seit Jahren ein Sanierungsfall, erklärt Kürtens oberster Feuerwehrmann. Bei einem der Löschfahrzeuge habe man das Gestell tiefer legen müssen, sonst hätte es gar nicht mehr in die Halle gepasst. Zudem stünden zwei der drei Fahrzeuge hintereinander, der Ausfall des vorne parkenden Fahrzeugs hätte gravierende Folgen.
Platz zum Umziehen gebe in der alten Gerätehalle auch nicht. Ein Ausbau sei nicht möglich, weil das Haus von einem benachbarten Wohnhaus, einer Böschung und der örtlichen Turnhalle umgeben sei. Zudem gebe es die neun Parkplätze für die Feuerwehrleute, die öfter rechtswidrig zugeparkt seien. Auch unmittelbar vor den Gebäudetoren sei schon geparkt worden. „Mir wurde mal gesagt: Bei einem Einsatz fahre ich schon mein Auto weg. Das geht ja gar nicht“, sagt Landwehr. An einem modernen Neubau der Fahrzeughalle gehe kein Weg vorbei.
Neuer Standort könnte Streit auslösen
Ob und wie gebaut wird, könnte zu einem Politikum werden. Ein neues Kaufangebot für einen Teil der „Buchholz“-Wiesen liegt seit kurzem der Verwaltung vor, es steht in Konkurrenz zur Idee gegenüber vom Edeka. Es geht um die Größe des Grundstücks und es geht um die finanzielle Forderung für die Parzelle.
In der Politik könnte über die Planung der Gesamtfläche gesprochen werden: Sie ist groß und bietet viel mehr als nur Platz für ein Feuerwehrgebäude. Eine planerisch mögliche Weiterführung der Zufahrtsstraße in ein mögliches Wohngebiet könnte eine Idee sein. Eine Entscheidung der Ratskooperation CDU, Grüne und FDP, auf dieses Bauprojekt zu verzichten, hat es 2020 in den Kooperationsvertrag geschafft. Vorstellbar ist für die Dreierrunde dort höchstens eine neue Bleibe für die Feuerwehr.
Geflüchtetenunterkunft grundsätzlich kein Problem
Dass die Verwaltung benachbart eine Geflüchtetenunterkunft errichten möchte, ist für Stefan Landwehr grundsätzlich kein Problem, wie er betont. Über die Sorge, dass die dort wohnenden Menschen von Signalhörnern traumatisiert werden könnten, sollte aber gesprochen werden. Landwehr räumt ein, dass es ab 2024 keinen Sirenenalarm mehr bei Feuer gebe, dies sei eine landesweite Entscheidung.
Nur beim Ausrücken der Einsatzfahrzeuge könne ein Martinshorn die Bewohner überraschen. Ein Ausschalten bei der Ausfahrt sei nicht möglich, dies entscheide der Fahrer des Löschfahrzeugs nach jeweiliger Situation. Die Einsatzfahrzeuge müssten gefahrlos auf die Straße kommen, das Martinshorn helfe.