Zahlenwerk nimmt Form anKürten wird Sanierung der Gesamtschule bis 2107 abzahlen
Kürten – Noch ist manches im Fluss bei der 60 Millionen-Euro teuren Schulsanierung in Kürten. Nach den Ferien erwarten die Politiker Aussagen zum Controlling, nach einem Antrag der SPD. Geprüft wird darin die Plausibilität der Kosten und der Planungsschritte; ein in der Industrie übliches Verfahren.
Konkrete Aussagen zur Finanzierung des Projekts kommen derweil von Kämmerer Willi Hembach, die CDU hatte nachgefragt. Demnach wird die Gemeinde 5 Millionen Euro aus eigenen Rücklagen zum Projekt hinzugeben. 20 Millionen Euro sollen über ein Darlehen der NRW-Bank aufgenommen werden und über 30 Jahre laufen.
Grundsteuer wird ab 2028 steigen
Die jährliche Tilgungsrate liegt bei diesem Kredit bei 800.000 Euro. Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) plant die Gemeinde, einen Kredit über 14 Millionen Euro aufzunehmen. Auch er läuft über 30 Jahre, die jährliche Tilgung beläuft sich auf 468.000 Euro. Schließlich soll ein Darlehen auf dem Kapitalmarkt hinzu kommen. Bei einer Bausumme von 63 Millionen muss die Gemeinde 24 Millionen Euro aufnehmen, bei 75 Millionen Euro sind es 36 Millionen Euro; nach einer Laufzeit von 30 Jahren soll die Hälfte des jeweiligen Darlehensbetrags getilgt sein.
Gegenfinanziert werden die Kredite über die Grundsteuer B, die in der Gemeinde auf Jahrzehnte deutlich steigen muss. Ab dem ersten Jahr nach Abschluss des Projekts (2027) wird die Grundsteuer steigen (also ab 2028), bei einer höchstmöglichen Abschreibungszeit von 80 Jahren sind alle Haushalte bis 2107 betroffen. Konkrete Zahlen hat der Kämmerer nun für die ersten 30 Jahre vorgelegt.
Noch keine Berechnung zu Nebenkosten für Schule
Sollte das Projekt 75 Millionen Euro kosten, würde die Grundsteuer um 154 Prozentpunkte (Jahre 2019-2037) beziehungsweise 165 Prozentpunkte (Jahre 2038-2057) steigen. Bei einer Bausumme von 63 Millionen Euro berechnet der Kämmerer Hebesatzanstiege von 123 beziehungsweise 136 Prozentpunkten – aktuell liegt der Kürtener Grundsteuer B-Satz bei 600.
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Die jährlichen Aufwendungen für die Gemeinde, und damit für die Bürger, taxiert der Kämmerer zwischen 862.000 Euro und 1.151.955 Euro, je nach Variante. Zur Entwicklung der Grundsteuer B ab dem Jahre 2058 trifft Hembach keine Aussage, zu unwägbar sind offenbar die Entwicklungen bis in diese Zeit.
Ob die Sanierung der Gesamtschule auch zu Einsparungen bei der Unterhaltung der Schulgebäude führt, ist derzeit noch offen. Wärme-, Wasser- und Stromverbrauch würden sinken, die Reinigungskosten wegen der Flächenvergrößerung aber steigen. Eine seriöse Berechnung in Euro könne so lange vor Ende der Bauzeit nicht gegeben werden. Zahlen zur aktuellen Verbrauchseinsparung seien in Vorbereitung.