Das Tierheim in Kürten steht vor dem Aus. Das wäre nicht nur für den Tierschutz in Rhein-Berg ein Armutszeugnis, meint unser Autor.
Kommentar zum Tierheim KürtenEs geht nicht allein um den Tierschutz in Rhein-Berg

Der Wert von Einrichtungen wie der des Tierheims Kürten fällt oft erst auf, wenn der Kollaps droht. (Symbolbild)
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So lange Einrichtungen, die in weiten Teilen von ehrenamtlichem Engagement getragen werden, funktionieren, fragt kaum jemand, was nötig ist, damit solche Initiativen auch in Zukunft bestehen können. Es läuft ja. Gerade das aber führt dazu, dass manchem der Wert erst klar wird, wenn der Kollaps droht – und damit viel zu spät.
Das Tierheim des Tierschutzvereins Rhein-Berg ist so ein Beispiel. Rege wird es seit Jahrzehnten als Auffangort für Tiere in Anspruch genommen, gerne die Expertise der Tierschützer genutzt, viel zu wenig hat man sich in Rhein-Bergs Städten und Gemeinden um die Bestandssicherung Gedanken gemacht.
Dabei dürfte offensichtlich sein, dass Energiekostenexplosion, Lebens- und Futtermittelpreissteigerungen und die im Zuge der Corona-Pandemie gestiegenen Belastungen auch ein Tierheim treffen – und seit 2010 nicht mehr angehobene Beiträge unmöglich ausreichend sind.
Sicher, durch einige löbliche Initiativen bekommt die Einrichtung Unterstützung, auch Spenden helfen. Strukturelle Hilfe aber gibt’s oft nur, wenn die Tierschützer Alarm schlagen. Dabei helfen sie nicht nur in Notsituationen, sondern allzu oft auch im ganz „normalen“ Alltag.
Insofern ist es höchste Zeit, gemeinsam mit ihnen zu schauen, wie das Tierheim dauerhaft auf eine solide Basis gestellt werden kann. Alles andere wäre ein Armutszeugnis. Nicht nur für den Tierschutz im Kreis, sondern auch für den Umgang mit ehrenamtlichem Engagement.