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TiefbauAb 2021 kein Platz mehr für Erdaushub im Rheinisch-Bergischen Kreis

Lesezeit 2 Minuten
Erddeponie_Herrscherthal

Zwischen sattem Grün versteckt sich die Erddeponie im Herrscherthal bei Bechen. 2021 wird sie geschlossen. 

  1. Wohin mit Erdaushub, wenn im Rheinisch-Bergischen Kreis in zwei Jahren keine Deponie dafür mehr vorhanden ist?
  2. Im Kürtener Hauptausschuss beklagten Landschafts- und Tiefbauer die Situation.
  3. Die Kommunalpolitiker sind sich einig, dass Kürten das Problem nicht allein lösen kann.

Kürten – 2021 wird die Kapazität der Erddeponie im Herrscherthal bei Bechen erschöpft sein. Schon Ende 2019 schließt die Erddeponie am Lüderich in Overath. Eine Kippstelle für Erdaushub im Rheinisch-Bergischen Kreis steht den Tief- und Landschaftsbauern dann nicht mehr zur Verfügung. Das Erdreich muss weit in benachbarte Kreise und Kommunen gefahren werden, etwa nach Nümbrecht und Hückeswagen. Die Folge könnten höhere Kosten beim Hausbau sein.

Erste Pläne scheiterten 2010

Im Kürtener Hauptausschuss mehrten sich jetzt Stimmen, die Initiative für eine neue, große Erddeponie. „Wir müssen interkommunal mit der Gemeinde Odenthal sprechen“, regte CDU-Vertreter Helmut Müller mehrmals mit Nachdruck an und erinnerte an einstige Pläne für einen großen Deponie-Standort in Neuensaal bei Bechen – diese Pläne waren im Jahr 2010 nach massiven Protesten (IG Bechen, Bergischer Naturschutzverein RBN) fallengelassen worden.

Es dürfe nicht sein, dass der Erdaushub über die Dörfer zu weitentfernten Kippstellen gefahren werden müsse, sagte Müller. Fraktionskollege Jochen Zähl regte eine politische Resolution an den Rheinisch-Bergischen Kreis und den zuständigen Bergischen Abfallwirtschaftsverband BAV an, in der die Kürtener Situation deutlich geschildert werde.

Overath_Deponie_Luederich

Die Erddeponie in Overath-Lüderich schließt Ende dieses Jahres. 

Eine Einladung geht raus: In der nächsten Sitzung des Hauptausschusses sollen Vertreter von Kreis und BAV über das künftige Entsorgungskonzept beim Erdaushub sprechen. „Das Thema wird uns weiter begleiten“, meinte Bürgermeister Willi Heider (parteilos) und setzte hinzu: „Das Problem muss auf Kreisebene gelöst werden.“ Die Gemeinde Kürten könne dazu keine Beschlüsse fassen.

Im Ausschuss klagte Landschaftsbauer René Pütz sein Leid. Kleine Mengen an Erde bringe er zum Lüderich. Noch, wie er sagte. Es fehle an einer Sammelstelle für Kleinstmengen. Mario Lemm, Geschäftsführer des Unternehmens Tiefbau Lemm aus Kürten, kann derzeit die Herrscherthal-Kippe nutzen.

Im Ausschuss appellierte er an die Entscheider in Verwaltung und Politik, zügig eine Lösung zu finden. Die Schließung sei ein politischer Beschluss, bedauerte er. Am Lüderich gebe es noch mehrere hunderttausend Kubikmeter, die verfüllt werden könnten. Aber das sei nicht gewollt.

In Betrieb seit 2015

Die Deponie im Herrscherthal wird seit 2015 verfüllt. Vorgesehen sind etwa 84.000 Kubikmeter Erdaushub, zum Stichtag 30. April 2019 meldet die Betreiberfirma ein Füllvolumen von 56.952 Kubikmetern. „Mit Beendigung ist unter Berücksichtigung noch voraussichtlich anzunehmender Mengen in 2021 zu rechnen.“

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Die Erddeponie ist nicht öffentlich, sie darf nur von Tiefbauern genutzt werden, die Teilhaber der Betreiberfirma sind. Nach 2021 wird der Deponie renaturiert. Der BAV führt neben Herrscherthal noch die Deponie-Standorte Nümbrecht-Büschhof (bis mindestens 2035) und Lindlar-Eremitage (bis mindestens 2042).