Die Kommune einigte sich mit der neuen Bad-Eigentümerin, der B8B GmbH, auf Konditionen, die das Schul- und Vereinsschwimmen sichern sollen.
Splash-BadDer Vertrag für die Nutzung der Schwimmhalle in Kürten ist in trockenen Tüchern
Der Vertrag ist in trockenen Tüchern: Direkt am Beckenrand des Kürtener Schwimmbades unterzeichneten Bürgermeister Willi Heider (parteilos) und Juri Rabiner, Geschäftsführer der Kölner B8B GmbH als Eigentümerin des Bades, die Vereinbarung zur künftigen Schwimmbadnutzung. Sie gilt rückwirkend ab November, ist auf zunächst fünf Jahre befristet und soll das Schul- und Vereinsschwimmen in Kürten sicherstellen.
„Wir freuen uns, den Vertrag mit einem verlässlichen Partner abschließen zu können“, kommentierte Heider. Das Anliegen der Gemeinde sei es immer gewesen, das Schul- und Vereinsschwimmen dauerhaft zu sichern. Nun habe man einen Partner gefunden, der das Bad zukunftssicher erhalte.
Die neuen Konditionen sind für die Gemeinde Kürten teurer als bisher
Zwischenzeitlich hatte es so ausgesehen, als würde durch die finanzielle Schieflage, in die das „Splash“ in der Vergangenheit unter anderem Eigentümer geraten war, auch der Schwimmunterricht und das Training der Schüler und Vereine dauerhaft baden gehen. Ins Wasser gefallen waren zudem auch Hoffnungen, die man vor genau einem Jahr auf einen überraschend aufgetauchten angeblichen Investor gesetzt hatte, dessen Ambitionen sich dann aber als Luftnummer erwiesen hatten.
Der Vertrag mit der B8B GmbH, für den der Kürtener Gemeinderat Anfang November mit großer Mehrheit den Weg freigemacht hatte, läuft bis Ende Oktober 2029 und enthalte eine Verlängerungsoption, betonte Bürgermeister Heider. Die nun gefundene Lösung für den Schwimmsport ist allerdings deutlich kostspieliger als früher. Statt einer Pauschale sollen die real entstehenden Kosten zugrunde gelegt und abgerechnet werden.
Kein Hallenbad in der Nachbarschaft hatte Kapazitäten für Kürtener Schüler
Eine Alternative zur jetzigen Lösung habe nicht existiert, hatte der Bürgermeister schon vor Wochen geäußert. Das Schulschwimmen ist eine Pflichtaufgabe der Gemeinde und in weitem Umkreis sei es nicht möglich, Schwimmzeiten in anderen Bädern für Schulkinder aus Kürten zu bekommen, erklärte Heider.
Die Gemeinde Kürten übernehme rund 56 Prozent der anfallenden Kosten für das Schwimmbad, so der Bürgermeister zur Finanzierung. Die restlichen 44 Prozent trage die Schwimmschule Orca Lympics als weiterer Schwimmbadnutzer, sagte deren Geschäftsführer Daniel Zandi. Kürten starte mit einem monatlichen Abschlag von rund 40.000 Euro, so Heider. Am Ende „werden die Kosten für die Badnutzung aber spitz abgerechnet“, erläuterte er.
Schulen und Vereine teilen sich die Zeiten mit der Schwimmschule
Welcher Betrag am Ende dabei herauskomme, darauf wollte sich Projektentwickler Juri Rabiner auch mit Blick auf die Sanierung des Bades, die Ende Januar abgeschlossen sein soll, noch nicht festlegen. 3,3 Millionen Euro hat der neue Eigentümer nach eigener Aussage investiert. Neben Energie- und Personalkosten würden auch die Investitionskosten eingepreist.
In der Vergangenheit zahlte die Gemeinde lediglich 5000 Euro monatlich für das Schulschwimmen sowie 22 500 Euro monatlich als allgemeinen Betriebskostenzuschuss für das für die Allgemeinheit geöffnete Bad. Gemeinde und Schwimmschule teilen sich die Nutzungszeiten in der Schwimmhalle.
Die Schulen können das Becken werktags von 7.30 bis 14 Uhr nutzen, die Oberstufe schließt sich an einzelnen Tagen an und die Vereine sind abends ab 18.30 Uhr bis 21 Uhr (Schwimmzeit bis 20.30 Uhr) an der Reihe. Dann schwimmen hier Mitglieder der DLRG Kürten, die Biathleten von Union Biesfeld und des Seniorensportvereins. „Damit sind alle Kapazitäten derzeit vergeben“, so Zandi.
Private Schwimmfans können ihre Bahnen jetzt nicht mehr im Kürtener Bad ziehen. Es sei denn, sie schließen sich einem der nutzungsberechtigten Vereine an oder buchen einen Kurs in der Schwimmschule, die laut Zandi für alle Altersklassen Angebote vorhalte.