Der 66 Jahre alte Jurist, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, setzt auf Bürgernähe und eine „politische Koalition der Vernunft“.
BürgermeisterwahlAndreas Fritsch (SPD) kandidiert in Odenthal für das Spitzenamt im Rathaus

Der Rechtsanwalt Andreas Fritsch (SPD) kandidiert für das Odenthaler Bürgermeisteramt.
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Der Bürgermeisterkandidat der SPD Odenthal heißt Andreas Fritsch. Der 66 Jahre alte Rechtsanwalt, verheiratet, zwei erwachsene Kinder, wohnt in Eikamp und hat seine Kanzlei mit dem Schwerpunkt Verwaltungs- und Sozialrecht seit 35 Jahren in Bergisch Gladbach.
Für die SPD Odenthal ist er als Sachkundiger Bürger in verschiedenen Ausschüssen vertreten, hat in der Vergangenheit auch jahrelang als SPD-Stadtverordneter in Bergisch Gladbach politische Erfahrungen gesammelt. Auch die andere Seite der kommunalen Arbeit sei ihm nicht fremd, betont Fritsch, u.a. sei er im Rechtsamt der Stadt Bergisch Gladbach tätig gewesen. „Verwaltungsstrukturen und Verwaltungshandeln sind mir von Grund auf vertraut“, sagt er.
Herausforderungen reizen Andreas Fritsch
Als die SPD Odenthal an ihn herangetreten sei, ob er sich die Bürgermeister-Kandidatur vorstellen könne, habe er nicht viel Zeit gebraucht, um anzunehmen. Fraktionschef Oliver Deiters freut das und denkt, dass der SPD-Kandidat bei der Wahl „ein gutes Ergebnis bringen wird.“
Herausforderungen reizen Fritsch, auch wenn er dabei nicht selten einige Hürden mehr als andere überwinden muss. Denn Andreas Fritsch ist auf den Rollstuhl angewiesen und weiß aus Erfahrung, dass der Inklusionsbeirat, dessen stellvertretender Vorsitzender er ist, zwar viel erreicht hat, die Barrierefreiheit in Odenthal aber noch ausbaufähig ist. „Schon das Fraktionszimmer ist alles andere als barrierefrei“, erzählt er und auch das Büro des Bürgermeisters in der ersten Etage des Rathauses ist derzeit nur über eine schmale Treppe zu erreichen. Doch für alles gebe es Lösungen, sagt Fritsch und setzt eher auf Kreativität als auf großen Aufwand.
Für teure Fehler der Vergangenheit sollen nicht die Bürger büßen
Auf Odenthal kämen finanziell schwierige Zeiten zu, doch „für viele teure Fehler“ von Politik und Verwaltung in der Vergangenheit dürften „nicht die Bürgerinnen und Bürger allein zur Kasse gebeten werden“, meint er mit Blick auf die Anhebung der Grundsteuer B. „Allein durch bloße drastische Steuererhöhungen gesundet kein kommunaler Haushalt“, ist er sich sicher.
Fritsch fordert politische Selbstbeschränkung, so den Verzicht auf die Planung entbehrlicher Großprojekte. Zudem eine Entlastung der Verwaltung von ständig neuen, „überdimensionierten Projektanträgen“, die am Ende eingestampft würden. Steuereinnahmen will Fritsch durch die Ausweisung „geeigneter Gewerbeflächen“ und Ansiedlung „passender Gewerbebetriebe“ generieren. Bei erneuerbarer Energie setzt er auf Photovoltaik. Wichtig sei zudem die Schaffung von Wohnraum, besonders für junge Familien, aber auch behinderten- und seniorengerechtes Wohnen.
Doch alle Projekte könnten nur gelingen, wenn Verwaltung und Politik mit der Bürgerschaft auf Augenhöhe kommunizierten. „Sowohl Verwaltung als auch Bürgermeister sind letztendlich die Dienstverpflichteten der Bürgerschaft Odenthals“, sagt Fritsch. Daher müsse die Person im Bürgermeisteramt stets ein offenes Ohr für die Bürger haben und für eine „politische Koalition der Vernunft“ eintreten. Fritsch will dazu Bürgerrunden und einen politischen Stammtisch einrichten und ist schon jetzt per E-Mail für Themen erreichbar (andreas.fritsch.bmk-odenthal@web.de)