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Nach Aus für FlüchtlingsheimEs gibt unterschiedliche Pläne für das Areal in Odenthal-Höffe

Lesezeit 3 Minuten
Ein Wanderparkplatz, dahinter ein Feuerwehrhaus.

Was soll mit dem Gelände neben dem Feuerwehrgerätehaus in Odenthal-Höffe geschehen? Darüber gibt es unterschiedliche Vorstellungen.

Die SPD möchte auf dem 1365 Quadratmeter großen Areal Gewerbe ansiedeln, die Verwaltung rät ab. Die Grünen wollen Tiny-Häuser für Geflüchtete. 

Was wird aus dem Gemeindegrundstück in unmittelbarer Nähe zum Feuerwehrgerätehaus in Höffe? Nachdem der Planungsausschuss, wie berichtet, den von der Verwaltung vorgeschlagenen Bau einer Flüchtlingsunterkunft auf dem Areal mehrheitlich abgelehnt hat, liegen nun andere Nutzungsvorschläge für das Grundstück auf dem Tisch.

Bündnis 90/Die Grünen, die sich als einzige Fraktion auf dem 1365 Quadratmeter umfassenden Gelände eine Flüchtlingsunterkunft für 40 bis 60 Menschen hätten vorstellen können, von den übrigen Fraktionen aber überstimmt wurden, wollen weiter bei diesem Verwendungszweck bleiben.  Jetzt allerdings in Form von Tiny-Häusern oder Mobil-Homes. „Nach wie vor gehen wir davon aus, Geflüchtete auch in naher Zukunft aufnehmen zu müssen“, begründete Grünen-Chef Norbert Dörper den Antrag seiner Fraktion. Mit Tiny-Häusern könne man Menschen in kleinen Einheiten „würdig und sozialverträglich“ unterbringen.

SPD will Gewerbe auf dem Gelände ansiedeln

Ganz andere Pläne verfolgt die SPD. Die Sozialdemokraten würden die freie Fläche unweit des Feuerwehrhauses gerne als Gewerbefläche ausweisen. Derartige Überlegungen hatte im jüngsten Planungsausschuss auch die CDU ins Spiel gebracht. Zugleich fordert die SPD eine Potenzialanalyse für Gewerbeflächen in ganz Odenthal.

Die Verwaltung macht seit Jahren auf den Mangel an Gewerbeflächen im Ort und dadurch entstehende Einnahmeverluste für die Gemeindekasse aufmerksam. Vorgeschlagene Flächen wurden bisher aber von der politischen Mehrheit kaum jemals akzeptiert. Ein Beispiel hierfür ist das Gelände der ehemaligen Baumschule in Osenau. Andere geeignete Grundstücke wiederum befinden sich in Privatbesitz und die Eigentümer zeigten bisher keine Bereitschaft zur Entwicklung ihrer Flächen, bedauert die Verwaltung.

Verwaltung möchte die Fläche weiter für Flüchtlinge bereithalten

Vor dem Hintergrund, dass sich die Gemeinde in der Haushaltssicherung befindet, müssten alle Möglichkeiten genutzt werden, um „zusätzliche Einnahmen zu generieren“, argumentiert nun der SPD-Vorsitzende Oliver Deiters nicht nur mit Blick auf Höffe. Man müsse Möglichkeiten vornehmlich für Odenthaler Gewerbetreibende schaffen, am Ort zu expandieren, um Abwanderungen zu vermeiden. Die kleine Fläche in Höffe könne da ein Anfang und zugleich ein Signal sein.

Die Gemeindeverwaltung empfiehlt den Ratsmitgliedern allerdings, das Areal in Höffe weiterhin für die Unterbringung von geflüchteten Menschen vorzuhalten, da die Unterbringungsnöte unverändert hoch seien. Im Januar hatte die Politik daher dem Kauf von fünf Tiny-Häusern für den Standort am Holunderweg zugestimmt. Erste Erfahrungen mit Erwerb, Errichtung und Nutzung der Anlagen dort sollten abgewartet werden, bevor gegebenenfalls die nächsten mobilen Häuser für Höffe angeschafft würden, meint die Verwaltung.

Gewerbenutzung nur mit starken Einschränkungen

Von der Ausweisung einer Gewerbefläche in Höffe rieten die Planer im Rathaus ab. Das Grundstück befinde sich im Innenbereich, ein Bebauungsplan existiere nicht. Daher müssten sich Gewerbebetriebe nach Paragraf 34 Baugesetzbuch in die umgebende Bebauung einfügen. Auch dürften von ihnen keine störenden Emissionen für die Nachbarschaft ausgehen. Die mit 1365 Quadratmetern sehr kleine Baufläche in Höffe lasse aber nur passiven Lärmschutz zu. „Dies schränkt das Nutzungspotential für Gewerbe an dieser Stelle stark ein“, so das Fazit der Verwaltung.

Das Thema wird den Gemeinderat in seiner nächsten Sitzung am Dienstag, 8. April, ab 18 Uhr im Forum des Schulzentrums, beschäftigen.