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KommentarDas Land lässt Kommunen wie Odenthal mit den Kosten für den Brandschutz allein

Lesezeit 2 Minuten
Ein Feuerwehrfahrzeug steht auf einer Landstraße, Feuerwehrmänner entnehmen dem Wagen Schläuche.

Die Feuerwehr muss gut ausgestattet sein, um Hilfe leisten zu können. Viele Kommunen können die Ausgaben dafür kaum noch stemmen und fühlen sich vom Land alleingelassen.

Die Gemeinde ist verschuldet und weiß nicht, wie sie den Neubau eines neuen Feuerwehrhauses bezahlen soll.

Da mussten alle Fraktionen im Odenthaler Gemeinderat zweimal schlucken. Unmittelbar, bevor der Kämmerer der Politik bei der Haushaltseinbringung die komplett leere Gemeindekasse präsentierte, kam die neue Hiobsbotschaft: Das Feuerwehrhaus in Odenthal-Blecher wird in absehbarer Zeit neu gebaut werden müssen. Doch wovon?

Seit Jahren steckt die Gemeinde, die jetzt wegen ihrer Schulden in der Haushaltssicherung steckt, viel Geld in „ihre freiwillige Wehr“, hat sich selbst dann noch nicht lumpen lassen, als das Geld immer knapper wurde. Doch gereicht hat es nie.

Der Gemeinde Odenthal steht das Wasser bis zum Hals

Wenn schon ein Löschfahrzeug locker mehr als eine halbe Million Euro kostet, dann fehlt die Fantasie, wie Odenthal – das sich in der Haushaltssicherung befindet – ein neues Feuerwehrhaus in Blecher stemmen soll, weil dort u.a. die Garage zu eng ist. Für einen Bau, für den man zu allem Überfluss dann auch noch ein neues Grundstück suchen müsste.

Wie in einem Elfenbeinturm scheint sich das Land, das unaufhörlich neue Regeln, Anforderungen und Din-Normen hervorbringt – für deren Finanzierung es sich entweder gar nicht oder nur marginal zuständig sieht – längst von der Realität in seinen Kommunen gelöst zu haben. Odenthal steht das Wasser bis zum Hals. Wie vielen Gemeinden.

Dass Düsseldorf den in Schulden Ertrinkenden einen finanziellen Rettungsring zuwirft, ist nicht zu erwarten. Eher die Abfassung einer mehrseitigen Rettungsring-Bedarfsplanung – wenn es die nicht schon längst gibt.