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Lehrstunde in TrauerkulturGymnasium bereitet gestorbenem Lehrer Abschiedsraum

Lesezeit 2 Minuten

Abschied mit Licht und Farben: Schulleiter Frank Galilea am Erinnerungsort, so wie er Georg Wißkirchen vermutlich gefallen hätte.

Odenthal – Die Sonne scheint mild auf die zwei weißen Stelen inmitten von buntem Herbstlaub, farbenfrohe Papierkarten hängen an der Wäscheleine, eine Fotowand erzählt von besonderen Ereignissen im Schulleben, vor der Tür blinkt munter der hölzerne Engel, der sonst traditionell auf dem Adventsmarkt zu sehen ist.

Bunt, licht und warm wirkt hier alles, im kleinen Blockhaus auf dem Gelände des Schulzentrums. Und doch ist es ein Trauerraum. Mit ihm erinnert das Gymnasium an Georg Wißkirchen. Wie berichtet, ist der beliebte Lehrer für Kunst und Religion vor wenigen Tagen im Alter von 51 Jahren gestorben.

Schlangen vor dem Blockhaus mit Trauerraum

Ein Raum zum Erinnern und Innehalten, zum Trauern und Abschiednehmen, zum Weinen und Loslassen – das wollte die Schule allen bieten, die um den Pädagogen und Künstler trauern, der seit 2009 am Gymnasium unterrichtet hatte und dessen Einsatz weit über den Unterricht hinausgegangen sei, so Schulleiter Frank Galilea. „Für die Schulgemeinde ist das ein schwerer Schlag“, sagte er. Wißkirchen habe stets Kunst mit sozialem Engagement verbunden.

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Dass das kleine Blockhaus, das bis vor kurzem noch als Flüchtlingsunterkunft gedient hat und in Zukunft als Raum der Schülervertretung vorgesehen ist, dabei nicht die dunkle Schwere vieler Kapellen und Kirchenräume ausstrahlt, das habe viel mit Georg Wißkirchen selbst zu tun, erklären Silvia Häck und Kerstin Usadel-Anuth. Die mit Wißkirchen befreundeten Kolleginnen hatten viele Projekte gemeinsam durchgeführt. „Mit ihm zusammenzuarbeiten war immer ein Fest“, erinnert sich Silvia Häck. „Jetzt nehmen wir etwas auf, was er selbst in die Schule eingebracht hat“, so Kerstin Usadel-Anuth. „Er hat immer versucht, den Tod ins Leben hinein zu holen.“

Schüler und Ehemalige, Kollegen und Freunde griffen das Angebot dankbar auf und kamen in so großer Zahl, dass sich vor dem Blockhaus Schlangen bildeten, um sich in das Kondolenzbuch einzutragen. Kerstin Usadel-Anuth: „Und so ist auch der Abschied von Georg Wißkirchen eine letzte große Unterrichtsstunde zum Thema Tod und Sterben.“