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GewerbeflächennotAusschuss in Odenthal stimmt gegen Kauf des Baumschul-Areals

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as ehemalige Baumschulgelände in Osenau.

Die Grundstücksflächen des ehemaligen Baumschulgeländes in Osenau werden nicht als Gewerbeflächen genutzt.

Zünglein an der Waage war die SPD-Fraktion, die mehrheitlich mit dem Lager der Ankaufsgegner stimmte.

Kein grünes Licht für die Verwaltung, Grundstücksflächen des ehemaligen Baumschulgeländes in Osenau zu erwerben. Die Entscheidung gegen den Kauf fiel im nichtöffentlichen Teil des Planungsausschusses mit einer Stimme Mehrheit denkbar knapp aus. Zünglein an der Waage war die SPD-Fraktion, die mehrheitlich mit dem Lager der Gegner eines Ankaufs stimmte.

Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP hatten sich schon vor gut einem Jahr, als der Bezirksregierung für den Regionalplan potenzielle Gewerbeflächen gemeldet werden sollten, gegen das 13500 Quadratmeter große Areal in der Dhünn-Aue ausgesprochen. Die CDU, die die Gefahr der Abwanderung ansässiger Betriebe befürchtet und daher auch ein Gewerbegebiet in Osenau grundsätzlich befürwortet, hatte sich da aber noch der Stimme enthalten.

Gemeinde verfügt über keine Flächen, die sie Gewerbebetrieben anbieten könnte

Grund dafür war, dass man damals noch Hoffnung hatte, eine Fläche in Eikamp (bei „Trienenhaus“) als mögliches Gewerbegebiet entwickeln zu können. Diese Hoffnung hat sich inzwischen aber wohl zerschlagen. Da das Gelände der ehemaligen Baumschule nun aber offenbar ganz aktuell zum Verkauf steht, hatte die Verwaltung der Politik die Empfehlung eines Ankaufs noch einmal zur Entscheidung vorgelegt. Im Gespräch soll ein Kaufpreis von rund zwei Millionen Euro sein.

Derzeit verfügt die Gemeinde über keine Flächen, die sie Gewerbebetrieben anbieten könnte. Das Areal in Osenau nahe der Kläranlage hatte die Verwaltung immer als geeignet und verkehrsgünstig gelegen eingestuft. Das sieht auch die CDU so. Wenn man nicht bereit sei, auch auf die Gewerbesteuerzahler zu schauen, könne man den Haushalt nicht konsolidieren und sei nicht zukunftsfähig, so die Argumentation. Die Gegner eines Gewerbegebietes in Osenau argumentieren damit, dass hier die letzte Auenlandschaft „zugepflastert“ werden solle, die eine wichtige Funktion im Kampf gegen Überschwemmungen habe.

Zudem wollen Bündnis 90/ Die Grünen nach eigener Aussage eine Neuauflage des Ponywiesen-Streits verhindern: Eine Fläche anzukaufen, die man später vielleicht dann doch nicht bebauen wolle oder könne, das mache keinen Sinn, meinten sie. Zudem fehle es der Gemeinde an Geld für den Grundstückserwerb, für den dann andere Projekte wie etwa die Sanierung des Dhünntalstadions verschoben werden müssten. (sp)