OdenthalStreit um Standort für Sozialwohnungen
Odenthal – Wo fängt ein Wald an, wo hört er auf? So ganz konnten sich Politik und Verwaltung im Planungsausschuss nicht einigen, ob das an der St. Engelbert-Straße geplante Gebäude mit insgesamt 22 öffentlich geförderten Wohnungen die Rodung eines Teils des angrenzenden Waldstückes bedeutet, oder nicht.
Wie berichtet, hatte die SPD-Fraktion den Antrag gestellt, den Wald vollständig zu erhalten und zu diesem Zweck notfalls das Gebäude umzuplanen und auch in anderen Ortsteilen nach geeigneten Bauflächen zu schauen. Schon bei Vorstellung der Baupläne durch den Investor hatten die Sozialdemokraten ihr Missfallen über die Größe des Baukörpers bekundet. Es handele sich bisher nur um einen Vorentwurf, argumentierte die Verwaltung und wollte sich nicht festlegen, ob der Wald nun erhalten bleibe.
Konkrete Zahlen angefordert
„Wir wollen den sozialen Wohnungsbau grundsätzlich an dieser Stelle“, warb Bürgermeister Robert Lennerts für das Vorhaben und kündigte Gespräche mit Investor und Nachbarschaft an, um ein für alle tragfähiges Konzept zu finden. Der Investor sei bereit, seine Pläne noch einmal vorzustellen, notfalls auch in modifizierter Form, sagte Nicola Ciliax-Kindling, CDU-Fraktionsvorsitzende. Sie forderte allerdings von der Verwaltung konkrete Zahlen ein, wie hoch in Odenthal der Bedarf an Sozialwohnungen ist. Diese Erhebung wolle man erarbeiten, versprach Lennerts.
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Obwohl sich alle Fraktionen für den sozialen Wohnungsbau aussprachen, blieb dies zunächst Theorie. In der Praxis beharrte die SPD auf Abstimmung ihres Antrages, da die Waldfrage für sie nicht geklärt ist – und wurde niedergestimmt. Eine Mehrheit fand sich für den Verwaltungsvorschlag, die Pläne des Investors unter die Lupe zu nehmen.