20 Millionen für RohreSanierung des Odenthaler Trinkwassernetzes in Planung
Odenthal – Die Gebühren für Trinkwasser sollen im kommenden Jahr nicht steigen. Diese positive Nachricht kommt aus dem Betriebsausschuss, dessen Mitglieder dem Gemeinderat einstimmig stabile Preise für Trinkwasser und Grundpreis empfohlen haben. Ein Überschuss von knapp 138.000 Euro macht es möglich.
In den kommenden Jahren könnte sich diese Preisstabilität allerdings ändern. Denn die Gemeinde muss ihr Trinkwassernetz erneuern, 45 Kilometer des 120 Kilometer langen Netzes müssen saniert werden, rund 3000 Hausanschlüsse und zahlreiche Absperrschieber sind in die Jahre gekommen – ein Großprojekt über zehn Jahre, das Gesamtkosten von geschätzt 20 Millionen Euro verursachen wird.
Keine uralten Rohre
Dass es nicht noch teurer wird, hat die Gemeinde der Tatsache zu verdanken, dass viele Teile der Gemeinde erst relativ spät ans Netz angeschlossen worden sind und die Rohre daher nicht uralt sind.
Da zunächst Arbeiten zur Behandlung von Niederschlagswasser vorgezogen werden mussten, verzögere sich der Start des Projektes, erläuterte die Verwaltung. Eine Verschiebung, die zu verantworten sei, befand Hans-Peter Kimmel, Leiter der Technischen Betriebe. „Wir haben beim Wasserwerk nicht so einen Druck, dass wir sofort anfangen müssten, damit uns das Rohrnetz nicht um die Ohren fliegt“, sagte er.
Wasserverluste als Anzeichen für marodes Netz
Ein Anzeichen für ein marodes Netz sind häufig unklare Wasserverluste. Sie lagen in Odenthal 2019 bei rund zehn Prozent, was gemeinhin noch als hinnehmbar gilt. Zumal die trockenen Sommer ihren Beitrag geleistet hätten, so Kimmel. Rund ein Prozent der Wasserverluste gingen allein auf die Bewässerung des Sportplatzes zurück. Manchmal habe man auch auf der Suche nach vermeintlichen Rohrbrüchen nur einen Gartenpool gefunden, der über Nacht befüllt worden sei.
Die künftigen Arbeiten werfen bereits ihre Schatten voraus: Ab Mitte 2021 wird zur Umsetzung des Projektes ein zusätzlicher Mitarbeiter für die technischen Betriebe benötigt. Nur so könnten angesichts des knappen Personals die Vorarbeiten erledigt werden, damit später Fremdfirmen die Aufträge abarbeiten könnten, so Kimmel.
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Denn die Planung des Vorhabens, das über zehn Jahre lang laufen soll, ist aufwendig: Die Prioritätenliste muss zahlreiche Faktoren berücksichtigen, etwa das Alter und den Zustand der Kanäle und Schieber, die Häufung von Rohrbrüchen in einer Straße, aber auch geplante Straßenbauarbeiten: „Wir müssen immer da sein, bevor eine Straße gemacht wird“, sagte Hans-Peter Kimmel. Das alles hat seinen Preis: Nach vorsichtiger Schätzung könnte zukünftig der Kubikmeter Wasser jährlich zehn bis 15 Cent teurer werden.