Die Idee der katholischen Familienberatung wird von der Ahlemeier-Stiftung unterstützt, die eine Waldfläche in Blecher zur Verfügung stellt.
Ein Zeichen der LiebePaare können in Odenthal einen Baum für sich pflanzen
Noch stehen nur schmale, hölzerne Stecken am Hang, blau eingefärbt. Eher rustikal als romantisch. Doch auf dem Gelände unweit der Kindertagesstätte am Blumenweg in Blecher sollen demnächst Zeichen der Liebe üppig sprießen, für die die kargen Stecken nur nüchterne Platzhalter sind.
„Ein Baum für die Liebe“ heißt das Angebot für alle Paare, die als Zeichen ihrer Verbundenheit gemeinsam einen Baum pflanzen wollen. Genauer gesagt Esskastanien, denn diese Baumart gilt als klimaresistent und widerstandsfähig, knickt beim ersten Gegenwind nicht gleich ein und trägt nach einigen Jahren schöne Früchte – gute Voraussetzungen also, um als Symbol einer Partnerschaft dienen zu können.
Es geht um den Baum als Zeichen der Verwurzelung
„Es geht uns um den Akt des Pflanzens und den Baum als Zeichen der Liebe, der Verwurzelung, der Nachhaltigkeit und der Lebendigkeit“, erläutert Kristina Funke von der Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung die Idee hinter der Pflanzaktion. Paare oder Familien könnten hier einen Baum setzen und sein Wachsen und Gedeihen über die Jahre beobachten, ein kleines Namensschild soll die Kastanie unverwechselbar machen.
Ein Ort, der vielleicht auch der Beziehung dauerhaften Halt gebe, so die Hoffnung der katholischen Beratungseinrichtung mit Sitz in Gummersbach und Bergisch Gladbach. In Wipperfürth existiere bereits ein Wald nach diesem Muster.
Die Ahlemeier-Stiftung stellt das Grundstück in Blecher zur Verfügung
Das rund 1000 Quadratmeter große Grundstück für die Aktion stellt die Ahlemeier-Breuer-Stiftung zur Verfügung. Weil man die Idee unterstützen wollte und auch in die pädagogische Arbeit des nahen Familienzentrums einbeziehen möchte, hatte die katholische Gemeinde Odenthal-Altenberg nach einer geeigneten Fläche gesucht, berichtet Pfarrer Thomas Taxacher, der auch Vorsitzender der kirchennahen Ahlemeier-Stiftung ist.
Hier wurde man fündig. Die Stiftung verfügt zwar nicht über einen Paradiesgarten, aber immerhin über ein Areal, auf dem bis vor wenigen Jahren noch ein Nadelwald stand.
Der Borkenkäfer hat die Fichten vernichtet
Doch nicht nur Menschen, auch der Borkenkäfer liebt - unglücklicherweise besonders Fichten und Kiefern, vorzugsweise solche, die von der zunehmenden Trockenheit schon leicht angeschlagen sind. So verwandelten die gefräßigen Insekten den einstigen Fichtenwald ruckzuck in eine lieb- und leblose Totholzplantage.
Unter der Regie der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der Forstgemeinschaft Odenthal und Förster Georg Windmeier soll hier nun neben den natürlichen Kräften der Naturverjüngung auch planmäßig wieder aufgeforstet werden, damit ein lebendiger Mischwald entsteht. Auf rund 3300 Quadratmetern will die Stiftung Traubeneichen, Hainbuchen, Weißtannen und Erlen pflanzen.
Jedes Paar darf drei Setzlinge in die Erde pflanzen
Der obere Geländeteil am Porzberg, gut zu Fuß zu erreichen, ist für die „Bäume der Liebe“ reserviert, dazwischen Weißdorn und Schlehe, Wildapfel und Wildbirne, kurz alles, was einen Wald ausmache, so Josef Koll. Der Vorsitzende der Forstgemeinschaft geht dabei allerdings auf Nummer Sicher: „Für jedes Paar plane ich drei Setzlinge, die als Trupp zusammen gepflanzt werden“, sagt er. Damit die Liebe auch wirklich gedeiht und nicht durch widrige Umstände vor der Zeit vertrocknet.
60 kleine Pflanzen stehen daher am Aktionstag für 20 Paare zur Verfügung. Die Unkosten für den Pflanz- und Pflegeaufwand beziffern die Organisatoren auf etwa 75 Euro, interessierte Paare werden daher um eine Spende in ähnlicher Höhe gebeten.
Dann sollen die Paare am Samstag, 25. November, ab 14.30 Uhr, ihr Glück allerdings erst einmal selbst in die Hand nehmen: Spitzhacke, Schaufel, Handschuhe und wetterfeste Kleidung sind angeraten, um die zarten Pflänzchen der Liebe gut in den Boden zu bringen.
Anmeldung und weitere Informationen bei der Katholischen Beratungsstelle, per E-Mail oder auch telefonisch unter 02202-34918 oder bei der Kirchengemeinde Odenthal-Altenberg