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Verlängerung der Linie 1 oder 4Straßenbahnen sollen bis Odenthal fahren

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Die Linie 4 der KVB soll nach Wunsch der Politik in Odenthal oder zumindest im benachbarten Schildgen halten.

Odenthal – „Think big“, also „denke groß“ ist derzeit die Devise in Sachen Zukunftsplanung in Odenthal. Die Politiker in der Gemeinde wollen ein Zeichen setzen und stimmten einmütig für den Antrag der CDU, zu prüfen, ob die Straßenbahnlinien 1 oder/und 4 bis Odenthal weitergeführt werden könnten.

Hintergrund: Der Rheinisch-Bergische Kreis stellt derzeit ein Mobilitätskonzept auf, das unter anderem eine Verbesserung des ÖPNV-Angebotes sowie den Ausbau des Radwegenetzes vorsieht. In dem Konzept soll geprüft werden, ob die Linie 1, die derzeit in Bensberg endet, eventuell bis Kürten-Spitze geführt werden könnte.

Schulterschluss mit dem Kreis

Auch Überlegungen, die Linie 4, die heute an der Berliner Straße kurz vor dem Nittumer Weg in Leverkusen-Schlebusch endet, bis Odenthal oder zumindest Schildgen weiterzuführen, werden angestellt.

Man müsse jetzt anfangen, dicke Bretter zu bohren, war die mehrheitliche Meinung in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, in der über den Antrag beraten wurde. Denn Odenthal ist im Konzert der Kommunen, die sich für eine bessere ÖPNV-Anbindung einsetzen wollen, die kleinste, tritt gegen Großstädte wie Leverkusen und Bergisch Gladbach an.

Also gilt es, beizeiten seine Vorstellung in den Prozess einzubringen, der über viele Jahre laufen wird. Allerdings lösten einige Formulierungen in dem CDU-Antrag eine längere Diskussion aus, denn eine Machbarkeitsstudie, die Trassenvorschläge, aber auch die Finanzierbarkeit dieser Idee beinhalte, „haben im Kreistag Grüne und CDU bereits gemeinsam auf den Weg gebracht“, erläuterte Peter Sittart (Grüne). „Es bringt nichts, so etwa separat voranzutreiben, das geht nur im Schulterschluss mit dem Kreis.“

Schnell präzisierte die CDU-Fraktionsvorsitzende Nicola Ciliax-Kindling, dass man keinesfalls eine eigene Odenthaler Studie in Auftrag geben wolle.

Verkehrskollaps auch in Odenthal

Für die FDP fragte Hans-Josef Schmitz, wie das Vorhaben der Bahnverlängerung gelingen könne. Jeder wisse doch, dass das ein mehrere Millionen Euro teures Projekt wäre. Ralf Merkenich (CDU) entgegnete: „Wir sind an dem Punkt, wo wir uns es nicht leisten können, uns etwas nicht vorzustellen.“ Denn den täglichen Verkehrskollaps erlebt man in Odenthal im morgendlichen Berufsverkehr ebenso wie abends oder falls die Autobahnen rund um Köln mal wieder dicht sind.

Die Ausschussmitglieder einigten sich darauf, die Gemeindeverwaltung zu beauftragen, in Kooperation mit Kreis und Nachbarkommunen die Möglichkeiten eines solchen Anschlusses an das Kölner Straßenbahnnetz zu prüfen. Außerdem sollen Gespräche mit der Wupsi geführt werden, ob Anrufsammeltaxis eingerichtet werden könnten.