Tausende besuchten den Overather Frühling. Was macht den Reiz des Stadtfestes aus? Wir haben bei Besuchern und Organisatoren nachgehakt.
Die schönsten Bilder vom StadtfestWas den Frühling in Overath zu einem Volksfest macht
Der Frühling kehrt endlich ein, auch für die Overather. Mehrere tausend Menschen tummelten sich am Sonntag am Sonntag im Zentrum des Hauptortes. Rund 30 Geschäfte öffneten ihre Pforten, 70 Aussteller präsentieren sich und ihre Ware, auf dem Trödelmarkt wartete Ungeahntes und das Bühnenprogramm brachte Augen und Ohren gleichermaßen zum Staunen.
Veranstalter zufrieden: „Aus der Corona-Delle sind wir komplett raus, die Aussteller sind komplett und vollzählig wieder dabei und wir können sogar eine Rekordzahl in diesem Jahr verzeichnen“, zeigte sich Andreas Koschmann vom Verein „Einkaufen in Overath“ zusammen mit seinem Orga-Team sehr zufrieden. Trotz weiterer Veranstaltungen im nahen Umfeld am Wochenende. Durch eine Dauerfestsetzung fällt das Overather Stadtfest stets auf den zweiten Sonntag nach Ostern.
Bühnenprogramm: Pausenlos gab es Entertainment auf der großen Bühne mitten im Herzen Overaths. Ob Musik von der BigBand Loope oder der Jugend-Band Musicschool oder Tänzen der Zumba Kids Sülztal sowie der Showtanzgruppe des SSV Overath. Durch das vielfältige Programm führte Moderator Alexander Königsmann.
Handwerk: Einen Stand mit umfangreichem Entertainment bot Jörg Julius Kapune von „Julius Möbel“. Er präsentierte mit seinen Mitarbeitern nicht einfach nur die ortsansässige Tischlerei, die sich über Gesellen- oder Meisterzuwachs freuen würden, sondern animierte auch gleich Jung und Alt zum Mitmachen. Für Kinder bot sich die Gelegenheit, ein eigenes Raumschiff zu bauen, zu drechseln oder den eigenen Namen auf ein Schneidbrett einfräsen zu lassen. Die Erwachsenen nahmen die Einbruchstation näher unter die Lupe. Kapune und seine Kollegen demonstrierten, wie schnell ungesicherte Fenster aufgebrochen werden können und animierten dazu, selbst einmal Einbrecher zu spielen und zu versuchen, mit einem Hammer eine Scheibe einzuschlagen. Auch eine Tombola regte an zum Mitmachen, bei der der Hauptgewinn, ein Rundflug im Leichtflugzeug, zwar sehr schnell ausgelost war, ein weiterer aber direkt hinterhergeschoben wurde. Die Erlöse gehen in diesem Jahr an „Lohmar hilft“.
Sicherheit: Vermummte Gestalten in Einsatzkleidung wandelten über die Festmeile, es waren drei von rund 180 Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr im Stadtgebiet, die mit Atemschutzgeräten unterwegs waren und erstaunte Blicke ernteten. „Wir wollen auf uns aufmerksam machen, suchen händeringend Mitglieder, da es ja freiwillig ist“, so Christian Schneider.
Am Stand der Feuerwehr gab es für Interessierte Technik zum Begutachten und Anfassen, Probesitzen im großen Wagen inklusive. Und auch hier war aktive Teilnahme erwünscht. An der Übungstür konnten Besucher versuchen, sie mit professionellem Werkzeug zu öffnen. Die meistgestellte Frage des Tages: „Ab wann darf man zur Jugendfeuerwehr?“, die Schneider souverän mit zehn Jahren beantworten konnte.
E-Mobilität im Trend: Auch am Stand des Autohaus Wilke konnten Besucher verschiedene Elektromodelle genauer unter die Lupe nehmen. „Diese haben wir seit rund fünf Jahren im Programm“, so Geschäftsinhaber Volker Wilke und Verkaufsberater Thomas Lüsgen. Das Interesse der Kunden sei gemischt, daher waren auch einige Verbrenner auf der Ausstellungsfläche dabei. Die meisten Besucher hätten sich schon vorher informiert und sich mit dem Thema auseinandergesetzt, so die Autoverkäufer. An diesem Stand wurden die meisten Fragen potenzieller E-Auto-Fahrer zur Reichweite, dem Verbrauch und der Ladedauer gestellt. „Die gehören auf jeden Fall aufs Fest, weil der Trend da hingeht“, waren sie sich einig.
Kreativ: Zwar gab es viel Auswahl an Mode auf der gesamten Festmeile, selbstgemachte und individuelle Stücke jedoch nur bei Eva Braß. Sie bot an ihrem 3x2 Meter großen Stand Handgenähtes. Mützen, Unterwäsche, Jogginganzüge und ganz vieles für die Kleinsten.
„Es gibt mittlerweile viele, die nähen. Ich investiere ganz viel Zeit, um Stoffe und Stoffdesigns zu finden, die selten sind“, hob die hauptberufliche Lehrerin hervor. „Zumal es nachhaltiger ist und es zu einem kreativeren Aussehen verhilft“, ist sie sich sicher. Mit zehn Jahren hat sie ihre eigene erste Bluse genäht, von Oma und Tante beigebracht bekommen. Und auch ihr Stand auf Overather Festen ist mit der Zeit gewachsen.