Das Bensberger Frühlingsfest hat am Wochenende auf die Schloßstraße gelockt. Wir ziehen ein Fazit.
Mit BildergalerieDie Tops und Flops des Frühlingsfests in Bensberg
Bungee-Trampolin, handgefertigte Waren und Currywurst. Das Bensberger Frühlingsfest auf der Schloßstraße lud am Wochenende zum Bummeln ein. Wir haben geschaut, was gut ankam und was auf Kritik stieß. Tops, Flops und ein Fazit im Überblick.
Top: Eine andrenalingeladene Begrüßung gab es für die jüngeren Besucher am unteren Ende der Schloßstraße. Mit einem Kletter-Gürtel gesichert, sprangen sie auf dem Bungee-Trampolin mehrere Meter in die Höhe. Anfangs noch etwas zurückhaltend, wurden die Sprünge immer mutiger und die Freudenschreie lauter. „Ziemlich cool!“, fand Martha das Trampolin. Sie traute sich sogar, Rückwärtssaltos zu machen. Ob sie dabei keine Angst hatte? „Am Anfang schon, später dann aber nicht mehr“, erklärte sie stolz.
Top: Während sich die Kinder ihren Adrenalin-Kick holten, konnten sich die Eltern an den Büdchen allerhand Handwerkskunst und Krimskrams kaufen. Von selbstgebauter Garten-Deko über handgemachte Küchenutensilien aus Olivenholz bis zur neuen Handtasche war alles dabei. Aber auch leckere Gourmet-Süßwaren, Olivenöl aus Griechenland, Schnaps aus Berlin oder Wurst und Käse aus Südtirol nahmen die Besucher gerne mit: „Hier ist für jeden etwas dabei.“ Bei Crêpes, Reibekuchen und Bratwurst wurde eine Pause vom Bummeln gemacht. „Das Wetter war so schön, da sind wir spontan hierhin gefahren“, so eine Familie aus Herkenrath.
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Top: Relativ ernst wurde es bei der Verkehrswacht. Bei einem Reaktions- oder Hörtest konnten Autofahrer überprüfen, ob ihre Teilnahme am Straßenverkehr noch ohne weiteres möglich ist. „Wir schauen hier, ob die Verkehrstüchtigkeit noch gegeben ist oder eben nicht. Die Leute können sich so selbst überprüfen“, erklärte Vivien Böß, Ehrenamtlerin bei der Verkehrswacht. Es seien jedoch keine offiziellen Tests, der Führerschein müsse also nicht abgegeben werden. Die Tests sollten die Leute vielmehr sensibilisieren. „Manchmal hat man ja was an den Ohren“, sagte Böß lachend. Ein Besucher machte die Tests, um zu schauen, ob er den Führerschein Klasse 2 erneuern lassen kann. „Natürlich war ich schon von mir überzeugt. Es hat ja dann auch geklappt“, sagte er erleichtert nach der bestandenen Herausforderung.
Flop: Trotz des vielfältigen Angebots waren einige Besucher enttäuscht: „Wir wohnen hier in Bensberg und wenn Stadtfest ist, dann gehen wir natürlich hin. Aber die Atmosphäre fehlt einfach.“ Insbesondere das Angebot für die Kinder sei zu wenig. Die Verantwortlichen hätten den Raum besser nutzen sollen. „Es fehlt das Herz und die Leidenschaft auf dem Fest“, bemängelte eine andere Besucherin. Trotzdem sei es gut, dass die Stadtfeste immer noch angeboten werden. Doch eine Bühne mit Programm und Musik würde das Frühlingsfest attraktiver machen.
Weder noch: Weniger Stress als vorher gedacht gab es dafür in der Nikolausstraße, der Verlängerung der Schloßstraße. Wie diese Zeitung berichtet hatte, war bei der Planung vergessen worden, die kleine Straße zu sperren und die anliegenden Geschäfte fürchteten, vom Fest abgeschottet zu sein. Doch Frank Kramm, Inhaber der Boutique „Die Einkleider“, war am Sonntag guter Dinge: „Die Stammkunden haben uns trotz der Baustelle die Treue gehalten.“
Vor allem dank der Kirche, die ihm eine Einfahrt für seinen Stand überlassen hat, sei das Fest geschäftlich gesehen doch noch ein Erfolg geworden. Die Laufkundschaft des Fests blieb jedoch aus. Außer den Stammkunden kamen kaum Besucher die Straße hoch. Im Gegensatz zu den vergangenen Jahren konnte er keine Bühne aufbauen, um so die Leute in die Nikolausstraße zu locken. Für das nächste Fest laufen bereits Vorbereitungen, damit es nicht zu einem ähnlichen Problem kommt: „Wir sind mit der Stadt auf einem guten Weg.“
Fazit: Für die Nikolausstraße war das Frühlingsfest also kein Totalausfall. Auch die meisten Besucher nutzen das Angebot der Händler bei gutem Wetter für einen ausgedehnten Bummel. Doch einige wünschten sich, dass mehr darin investiert würde, um aus dem Frühlingsfest ein wirkliches Fest zu machen anstatt eine reine Verkaufsmeile.