Bürgermeister Christoph Nicodemus ermutigt die Jecken, „alles auf den Kopf zu stellen“.
„Stadtkasse gar nicht erst abgeschlossen“Overaths Bürgermeister übergibt Schlüssel zu Rathaus
Von Alina Bremer
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Bürgermeister Christoph Nicodemus übergibt Schlüssel zum Rathaus bereitwillig.
Copyright: Anton Luhr
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Durch das Festzelt auf dem Bahnhofsplatz schwirren kleine Bienen, Marienkäfer und Supermans. Auch große Rehe, Piraten und Leoparden steuern auf die Bühne zu. Das Zelt füllt sich, Kinder stehen auf Stühlen und Tischen, damit sie sehen können, was auf der Bühne passiert. Die Jecken sind bereit für die Eröffnung des Straßenkarnevals.
Niklas Habers, Prinzenführer und Vorstandsmitglied der KG Spaß am Karneval, begrüßt das Publikum und stimmt es auf die nächsten Tage ein: „Schön, dass ihr alle da seid. Die heißen Tage des Straßenkarnevals liegen vor uns“, sagt er. Zusammen mit ihm führt Johannes Deppe, Vorsitzender der KG Spaß am Karneval durchs Programm, das der Verein auch in diesem Jahr wieder organisierte.
Overaths Bürgermeister übergibt Rathausschlüssel bereitwillig
Die kleine Tanzgarde Marialinden eröffnet das Bühnenprogramm und wird vom Publikum angefeuert. Während ihres Auftritts macht sich Bürgermeister Christoph Nicodemus (parteilos) auf den Weg Richtung Bühne. Er wirkt gelassen, alles sei schon vorbereitet. „Das ist ja nicht die erste Schlüsselübergabe“, sagt er. Wohl aber seine letzte.
Die kleine Tanzgarde erntet tosenden Applaus und macht die Bühne für das Prinzenpaar Marialinden frei. Das kommt mit dem Song „Was für eine geile Zeit“ von Ben Zucker auf die Bühne und lässt sich ordentlich feiern. Jetzt ist es soweit: Auch der Bürgermeister betritt die Bühne, er ist bereit, die Schlüssel zu seinem Rathaus an die Jecken abzutreten.
Wo nix ist, ist auch nix zu holen
„Wir haben die Stadtkasse gar nicht mehr abgeschlossen, aber man soll ja noch ins Rathaus kommen“, sagt er, während er den Schlüssel übergibt. „Stellt alles auf den Kopf und macht weiter so, wie bisher“, fügt er hinzu und bedankt sich bei der KG Spaß am Karneval für die Organisation. „Wo nix ist, ist auch nix zu holen“, kommentierte Habers.
Prinzessin Tanja nimmt den Schlüssel des entmachteten Bürgermeisters dankend an und Mario I enttäuscht die letzte Hoffnung auf einen unerwarteten Geldsegen allerdings: „Tut mir leid, wenn wir weg sind, sind die Kassen auch nicht voller.“
Bevor die Große Tanzgarde der KG Jecke Märjelingener zeigt, was sie kann, lösen sie noch ein Problem: „Wir suchen einen Vater. Wer heißt Daniel, ist als Pirat verkleidet und sucht seine Mia?“, fragte einer der Tänzer das Publikum. Als Mia und ihr Vater wieder zusammen gefunden haben, legen die Tänzer los. Das Publikum ist begeistert und eingestimmt auf die jecken Tage.