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Mäzen hört aufKulturforum Overath droht das baldige Aus

Lesezeit 4 Minuten
Der Vorsitzende des Kulturforums Overath, Jürgen Wesche, und Vize-Vorsitzende Margret Altemeier sitzen mit sorgenvoller Miene an einem Tisch und halten das Programm des Kulturforums in den Händen.

Machen sich Sorgen um die Zukunft des Kulturforums: Vorsitzender Jürgen Wesche und Vize-Vorsitzende Margret Altemeier.

Kurz vor seinem 30. Geburtstag könnten für das Kulturforum Overath im nächsten Jahr die Lichter ausgehen – wenn sich keine Unterstützung findet.

Das Kulturforum Overath steht für große Jazz-Konzerte, Lesungen renommierter Autoren und weitere kulturelle Events. In zwei Jahren könnte der 1995 gegründete gemeinnützige Verein zur Förderung von Kunst und Kultur in Overath sein 30-jähriges Bestehen feiern. Könnte! Denn zurzeit sieht es so aus, als sei die Institution bereits im kommenden Jahr vom Aus bedroht.

„Anfangs hat die Stadt Defizite gedeckt, als sie daraus ausstieg, hat dies ein Mäzen übernommen – aber der wird sich mit 80 Jahren im nächsten Jahr zurückziehen“, sagt Kulturforums-Vorsitzender Jürgen Wesche. „Wenn wir niemanden finden, der Defizite von Veranstaltungen auffängt, dann wird der Verein im Laufe des nächsten Jahres aufgelöst werden müssen“, sagt Wesche, „nach 29 Jahren erfolgreicher Arbeit.“

Wenn wir niemanden finden, der Defizite von Veranstaltungen auffängt, dann wird der Verein im Laufe des nächsten Jahres aufgelöst werden müssen.
Jürgen Wesche, Vorsitzender Kulturforum Overath e.V.

Dabei fehlt es den engagierten ehrenamtlichen Kulturmanagern nicht nur an Geld – auch Mitglieder kämen kaum neue hinzu, bedauert die stellvertretende Vorsitzende Margret Altemeier. Dabei könne man sehr leicht mitmachen und das Programm mitgestalten, sagt sie. Altemeier selbst kam durch einen Literaturabend zum Kulturforum und fand es gleich reizvoll, das kulturelle Programm in Overath mitgestalten zu können. „Es ist doch schön, dass man dank des Programms vor Ort gar nicht nach Köln fahren muss, um Kultur zu erleben“, sagt sie.


Der Hilferuf

Dringend sowohl Mitstreiter als auch finanzielle Unterstützer suchen die Verantwortlichen des Kulturforums Overath, um den eingetragenen Verein über das kommende Jahr hinaus sichern zu können. Wer im Kulturforum mitmachen oder sich finanziell beispielsweise bei der Übernahme möglicher Veranstaltungsdefizite engagieren möchte, kann sich beim Vorsitzenden des Kulturforums oder der stellvertretenden Vorsitzenden melden: Jürgen Wesche (Vorsitzender), Joseph-Mäurer-Straße 5, 51688 Wipperfürth, Telefon (0 22 67) 17 75, mobil (01 77) 9 16 24 48, E-Mail: juewene@gmx.de Margret Altemeier ( stv. Vorsitzende), Durbusch, (01 76) 43 12 09 61, Mail: ma.altemeier@googlemail.com


Nach wie vor bestehe der Anspruch, Künstler mit Rang und Namen nach Overath zu holen, sagt Wesche, der den Vorsitz des Kulturforums übernahm, nachdem er als Schulleiter des Overather Paul-Klee-Gymnasiums in den Ruhestand gewechselt war. Den Kulturbahnhof als Location zu bespielen, sei wegen der besonderen Wirkung des Raums sehr reizvoll, sagt Wesche. So ansprechend das Ambiente, so herausfordernd ist unterdessen die Größe des Raums: Mehr als 165 Zuschauer fänden nicht Platz, so die Kulturmacher. Entsprechend begrenzt ist das Budget, das sich durch den Verkauf von Eintrittskarten ergibt.

Dabei gehen die Kulturmacher beim Konzert mit der Markus-Stockhausen-Group im kommenden März schon über den angestammten Ticketpreis von 20 Euro für Erwachsene (10 für Schüler und Studenten), der allen den Zugang zu Kultur ermöglichen soll, hinaus (siehe „Das noch geplante Programm“).

Auch neue Mitstreiter werden dringend gesucht

„So oder so – wir brauchen dringend mehr Feedback auf die Veranstaltungen, mehr Kulturinteressierte, Engagierte, die mitmachen – und einen oder mehrere, die mögliche Defizite von Veranstaltungen auffangen“, sagt der Vorsitzende Wesche. Auch wenn ein Unternehmen oder eine Privatperson erst einmal für eine begrenzte Zeit einspringe, würde das schon helfen, das Kulturforum zu retten, sind sich Wesche und Altemeier einig. Beide hoffen, dass sich zeitnah Unterstützer bei ihnen melden, um die Zukunft der Kulturforums-Veranstaltungen in Overath doch noch zu sichern.

„Wir wollen uns auch durchaus verjüngen, mit unserem Programm auch Jüngere ansprechen“, sagt Wesche. „Wir brauchen nur Menschen, die das mittragen.“


Das noch geplante Programm

Samstag, 9. Dezember, 20 Uhr: Konzert mit dem renommierten Jazz-Avantgardisten Manfred Schoof, Trompeter Benny Troschel und Band, Kulturbahnhof Overath.

Samstag, 13. Januar, 20 Uhr: Neujahrskonzert „Jazz-Art Cologne“ mit Betty Gee and Friends im Kulturbahnhof Overath. Jazz-Musikerin Betty Görgner wuchs in Südhessen auf und lebt heute in Rösrath.

Weitere Veranstaltungen:

2. März: Konzert mit der Markus- Stockhausen-Group.

4. Mai: Schum Davar – Sandra Kreisler singt jüdische Lieder.

Karten zum Preis von 20 Euro (Schüler/Studenten: 10 Euro, Stockhausen-Konzert: 25/15 Euro) gibt's im unter www.kufo-overath.de, in der Buchhandlung Bücken, Hauptstraße 57, sowie an der Abendkasse. (wg)