Golfen mit AussichtGolfclub am Lüderich ist extremster Golfplatz Deutschlands
Overath – Golfspielen ist gesund, fördert die Konzentration, die Koordination und die Kommunikation. Denn beim Spiel mit einem oder mehreren Partnern kann man sich bestens austauschen. Tee in den Rasen stecken, Ball drauf, mit dem Schläger Schwung holen und zack der Ball fliegt weit ins Tal.
Ja, ins Tal, denn beim Golfclub am Lüderich spielen die Golfer auf einem über 200 Meter hohen Berg, dem Lüderich. Das weithin sichtbare Barbarakreuz markiert das Gelände, auf dem bis 1978 Buntmetall abgebaut wurde. Davon zeugt noch der Förderturm hinter dem ehemaligen Maschinenhaus, in dem Clubrestaurant und Verwaltung untergebracht sind.
Rasen wird täglich gemäht
„Unser Platz ist der extremste in Deutschlands“, sagt Sabina Henrich. Die Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft ist gleichzeitig im Vorstand des Golfclubs, der im nächsten Jahr sein 20-Jähriges feiert. Als der heruntergekommene Golfplatz im Jahr 2000 zum Verkauf stand, kaufte ihre Familie das 65 Hektar große Gelände und präparierte es aufwendig.
Es wurden neue Drainagen angelegt und der Rasen wieder zu einem richtigen Golfrasen gemacht, der seither täglich gemäht wird, denn die richtige Rasenhöhe am Abschlagplatz, auf dem Fairway, auf der Spielbahn und auf dem Grün ist entscheidend. „Das macht es teuer“, sagt die Betriebswirtin, die ihr Hobby zum Beruf gemacht hat. Doch davon merken die Mitglieder nichts. Denn der familiäre Golfclub ist weit entfernt von dem einst elitären Image mitsamt hohen Beiträgen.
Wohlfühlatmosphäre ist besonders wichtig
Schon für 69 Euro im Monat können Anfänger im ersten Jahr Mitglied werden. Darin enthalten ist ein fünftägiger Platzreifekurs und ein kleines Schläger-Set. Ab dem zweiten Jahr kostet es 119 Euro. Eine Aufnahmegebühr im Golfclub am Lüderich gibt es nicht. Die 800 Mitglieder im Alter zwischen vier und über 80 Jahren sichern mit ihren Beiträgen den Erhalt des Golfgeländes. Neun Angestellte und einige stundenweise Beschäftigte kümmern sich um die schwierig gelegenen Flächen. „Beim Bau des Platzes hat der Architekt Terrassen angelegt“, erklärt die Geschäftsführerin. Und genau das macht das Golfspielen hier so spannend. „Wir haben die neun leichtesten und die neun schwersten Löcher“, sagt sie mit Blick auf die spektakulären Ausblicke.
Die Lage am Berg sorgt auch für schnelle Erfolge, ebenso aber die beiden Trainer, die großen Wert auf eine gute Ausbildung legen.
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Neben den Golfern tummeln sich auch andere auf dem Golfplatz. Moutainbiker und Wanderer sind gern gesehene Gäste, zumal auch der Bergische Bergbauwanderweg durch das Gelände führt. Ebenso die ehemaligen Kumpel aus der Grube Lüderich treffen sich regelmäßig zum Stammtisch. Abwechslung im Vereinsleben bieten die Turniere, die der Golfclub drei- bis viermal wöchentlich ausrichtet. Auch After-Work-Turniere gehören dazu. Um Neuzugänge kümmert sich die Chefin ganz besonders. „Ich kenne fast jeden und schaue, wer am besten zum wem passt“, erklärt sie und sagt, wie wichtig ihr eine Wohlfühlatmosphäre ist.
Vom ersten bis zum letzten Loch 360 Höhenmeter
In der Liga spielen aktuell zwei AK30-Mannschaften, eine AK50- und eine Jugendmannschaft. „Ich hoffe, wir können bald auch eine Damenmannschaft gründen“, sagt die Geschäftsführerin mit Blick auf das zunehmende Interesse bei den Frauen. Kein Wunder, ist der Golfsport doch auch sehr kalorienzehrend.
„Vier Stunden Golfspielen sind anstrengender, als zwei Stunden Step-Aerobic“, sagt Henrich. Für die 18 Loch ist man vier Stunden unterwegs und muss 360 Höhenmeter überwinden – der Kalorienverbrauch liegt bei 2500. Und die Startzeit kann man im Vorfeld ganz bequem von Zuhause aus online buchen.