Overath – „Leise tickt die Uhr“, hieß an dieser Stelle vor 20 Monaten im Zusammenhang mit dem immer dringender werdenden Ersatzneubau der Brücke der Autobahn 4 über die L 136 bei Untereschbach. Das Ticken, das daher rührt, das bald die Tragreserven des aus dem Jahre 1969 stammenden alten Bauwerks aufgebraucht sind, ist seither lauter geworden, aber inzwischen haben die Straßenbauer einen Dreiphasen-Plan, wie sich aus einer knappen schriftlichen Antwort der 2021 zuständig gewordenen Autobahn GmbH des Bundes auf eine Anfrage dieser Redaktion ergibt.
„Der Ersatz des Brückenbauwerks A 4/ L 136 bei Untereschbach verläuft planmäßig“, versichert darin Tanja Lübbersmann, Sprecherin bei der Außenstelle Köln der Niederlassung Rheinland. Im ersten Schritt planen die Straßenbauer demzufolge, der alten Dame Autobahnbrücke, die schon Generationen von Brückenbaukennern durch ihre architektonische Extravaganz fasziniert hat, ein Stützkorsett zu verpassen.
Verkehrsbehinderungen auf A4 möglich
Damit wollen sie das Ticken der Uhr wieder reduzieren. Oder technisch ausgedrückt: Bei dem Korsett geht es in den Worten der Sprecherin um die „Unterstützung der Bestandsbrücke mit einer Unterstützungskonstruktion“. In dieser Phase 1 kann es nach Informationen dieser Zeitung durchaus zu Verkehrsbehinderungen kommen, allerdings weniger auf als unter der Brücke: wenn dort nämlich Leitungen verlegt werden und das Nottraggerüst aufgebaut wird.
In der Zeit kann es zu Umleitungen und kurzzeitigen Sperrungen der Landstraße 136 von Bensberg nach Overath kommen. Den Gerüstbau hofft die Autobahn GmbH im Frühjahr 2023 bewerkstelligen zu können. Für Pendler mag das zwar stressig werden, aber mit dem Gerüst geht es nach Informationen dieser Zeitung um nicht weniger als darum, eine Vollsperrung der A 4 zu vermeiden.
A4: Vierspurige Verkehrsführung bleibt
Wenn dann das Gerüst steht und die alte Brücke stützt, folgt Punkt 2 im Statement der Autobahn GmbH: „Errichtung einer Behelfsbrücke“, dem sich Punkt 3 anschließt: „Abbruch der Bestandsbrücke, Aufbau der zweiten Behelfsbrücke und Ersatzneubau.“ Für Pendler aus dem Bergischen und auch für die Wirtschaft ist folgender Satz wichtig: „Während der Bauzeit des Ersatzneubaus soll die vierstreifige Verkehrsführung auf der A 4 (zwei Fahrspuren in beide Fahrtrichtungen) aufrechterhalten werden.“
Stau auf der A4
Arbeiten früher fertig
Früher als erwartet, nämlich bereits im Laufe des Samstags, 8. Oktober, will die Autobahn GmbH die Arbeiten an den über die A 4 führenden Wasserrinnen zwischen den Anschlussstellen Overath und Untereschbach beenden. Das kündigte eine Sprecherin am Freitag an. Die Baustelle hatte in der ersten Herbstferienwoche immer wieder zu langen Staus geführt; sie sollte bis Montag früh dauern. (sb)
Auf diese Festlegung hatten Verantwortliche aus der Region immer wieder gedrängt, nachdem die Hiobsbotschaft vom fälligen Abriss im März 2017 bekannt geworden war. Die Autobahn-Sprecherin teilt weiter mit: „Die Abstimmungen mit den betroffenen Kommunen und dem Kreis laufen in Kürze an.“ Sobald diese Abstimmungen unter anderem zur Verkehrsführung erfolgt seien, werde sie gerne Details mitteilen.
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Was sie dagegen auch auf Nachfrage überhaupt nicht mitteilen will, sind Details zur Dauer der Arbeiten und zu den Kosten. Als die Abriss-Notwendigkeit im März 2017 bekannt wurde, war noch von zwei Jahren Bauzeit und 4,6 Millionen Euro Kosten die Rede. Damals hieß es außerdem, der Neubau solle bis 2022 fertig sein. . .