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MängelStadt Overath und Baufirma tun sich für Arbeiten am Hasenberg zusammen – trotz Klage

Lesezeit 4 Minuten
Auf dem Hasenberg stehen Holzhütten.

Unklar ist noch, wie die Entwässerung des Geländes organisiert und bezahlt wird.

Gegen den Baustopp für die Siedlung hat die Baufirma Klage eingereicht. Sie arbeitet trotzdem mit der Verwaltung zusammen, um Mängel zu beheben.

Am Hasenberg geht es hoppelnd voran: Stadt und Baufirma haben sich zusammengetan, um die Mängel auf dem Gelände der Wochenendhaussiedlung zu beheben. Da die Siedlung einen öffentlichen Charakter hat, müssen Entwässerungs- und Erschließungsanlagen speziellen technischen Anforderungen entsprechen.

Allerdings tun sie das nicht und jetzt muss nachgebessert werden. Bis alles den Vorgaben entspricht, hat die Verwaltung einen Baustopp verhängt (wir berichteten). Bis jetzt ist noch nicht klar, ob der Fehler in der Planung oder bei der Genehmigung unterlaufen ist.

Alle Parteien arbeiten daran, dass Baustopp für Overather Siedlung aufgehoben wird

Dieser und weitere Punkte würden laut Verwaltung gerade in einem Gerichtsverfahren geklärt, das die Baufirma „Kreativ Freizeit und Wohnen“ mit einer Klage gegen den Baustopp angestoßen hatte. „Die Klage war formell, um die Fristen einzuhalten“, sagte der Erste Beigeordnete Thorsten Steinwartz.

Er könne wegen des Verfahrens, das noch nicht weit fortgeschritten sei, nicht viel zu dem Thema sagen. Er betonte aber, dass der Prozess, der über der Siedlung schwebt, beide Parteien nicht davon abhalte, gemeinsame Lösungen zu finden: „Wir arbeiten eher zusammen als gegeneinander“, meint er. Gemeinsam hätten sie einen „Fahrplan abgesteckt“, wer welche Maßnahmen treffen muss, damit der Baustopp aufgehoben werden kann. Dabei handele es sich eher um Wochen, als um Monate.

Ob die Anlage schon von Beginn an mit einem öffentlichen Charakter geplant gewesen ist, sei ein Punkt, den die Beteiligten im Gerichtsverfahren klären müssten, berichtete der Beigeordnete. Die Baufirma wollte sich zu der Angelegenheit nicht äußern.

Wer den Fehler begangen hat, wird noch geklärt

Heiko Baatz hat eines der Wochenendhäuser am Hasenberg gekauft. Er wohnt in Köln und möchte sich an den Wochenenden in der Ruhe und Natur am Hasenberg erholen. Da er die Gegend und sein Häuschen „im Niemandsland“ sehr ins Herz geschlossen hat, habe er sich früh dafür eingesetzt, dass die Probleme der Siedlung geklärt werden.

Da bei vielen Eigentümern Fragen aufgekommen seien, habe die Baufirma Ende vergangenen Jahres eine Eigentümerversammlung veranstaltet, um Klarheit zu verschaffen. Baatz berichtete, dass die Firma „aus allen Wolken gefallen“ sei und erst aus der Zeitung erfahren habe, dass mit ihrer Entwässerungsanlage etwas nicht stimme.

Laut Baatz habe die Firma den Hausbesitzern auf dem Treffen versichert, dass in den Bauplänen von Anfang an festgehalten gewesen sei, dass die Häuser an mehrere Eigentümer verkauft werden sollen. Der öffentliche Charakter sei also nicht erst im Nachhinein entstanden. Auch die Pläne für die Entwässerungsanlage seien von vorneherein ersichtlich gewesen. „Das kann ich weder bestätigen noch falsifiziert“, sagte Steinwartz.

Eigentümer am Hasenberg hoffen, dass Mängel schnell behoben werden

Baatz könne schlecht einschätzen, wer die Wahrheit sagt. „Ich bin zwiegespalten und neutral, wem ich glauben soll“, sagte er. Er sei aber froh, dass mittlerweile geklärt sei, dass die Kosten für die Umbauarbeiten nicht an den Eigentümern hängenbleiben. „Wir hatten erst Angst, dass wir zahlen müssen, falls die Kreativ die Anlage nicht baut. Die Stadt hat uns aber versichert, dass sie in diesem Fall einspringen würde“, berichtete er.

Er habe vor einiger Zeit das Problem gehabt, dass das Regenwasser auf seinem Grundstück nicht richtig abläuft. Das meldete er der Stadt und die habe ihm bestätigt, dass es mit der Entwässerung auf dem Gelände „große Probleme“ gebe. „Ich dachte, die Entwässerung wäre abgeschlossen. Nach anderthalb Jahren zu erfahren, dass das nicht der Fall ist, wundert mich“, schildert er.

Er hoffe, dass die Mängel schnell behoben werden und die Siedlung endlich weiter ausgebaut wird. „Es ist richtig schön dort. An sonnigen Tagen fühlt man sich wie in den Alpen“, findet er.

Wenn der Baustopp aufgehoben wird, sollen die nächsten Häuser und eine neue Gastronomie gebaut werden. „Das hat richtig Potenzial. Wenn alles fertig ist, wird das eine wirklich schöne Anlage“, meint Baatz.

Die soll auch weiterhin nur mit Wochenendhäusern bebaut werden. Die Pläne, das Gelände teilweise für den Bau von Ferienhäusern freizugeben scheiterten an der Bezirksregierung, die sich gegen diesen Schritt aussprach.