Am Sonntag, 4. Juni, Sonntag, 2. Juli sowie Sonntag, 24. September, jeweils von 12 bis 17 Uhr ist der Selbstversorgerhof geöffnet.
Konzept der PermakulturOverather Bauernhof freut sich zur „offenen Gartenpforte“ auf Besucher
Der riesige Kastanienbaum breitet seine Zweige über den Hof aus, Hühner gackern, eine Ziege meckert leise – auf dem kleinen Bauernhof von Daniela Müller ist es friedlich, ein bisschen wild sieht es aus, doch das ist beabsichtigt. Mit ihrem Nebenerwerbshof verfolgt Daniela Müller das Konzept der Permakultur, bei der möglichst wenig Maschinen für die Landbearbeitung eingesetzt und der natürliche Kreislauf des Wachstums berücksichtigt wird. So sollen Mensch, Pflanze und Tier harmonisch miteinander leben und im Idealfall als System unbegrenzt funktionieren.
Dieses Konzept können sich Besucher im Rahmen der „offenen Gartenpforte“ selbst ansehen, Daniela Müller öffnet ihren Hof am Sonntag, 4. Juni, von 12 bis 17 Uhr für Gäste, die mehr über ihre Art der Landwirtschaft erfahren möchten oder auch unter der großen Kastanie einen Kaffee und ein Stück Kuchen genießen möchten. Daniela Müller ist es wichtig, nicht zu sehr in die Natur einzugreifen, ihre Beete sind nicht abgezirkelt und durchgejätet, dafür erlebt sie immer wieder Überraschungen, wenn vorjährige Pflanzen erneut aus der Erde sprießen.
„Meine Idee war ein Selbstversorgerhof“
Ihre zwei Ponys sind nicht dazu da, um ständig wechselnde Reiter zu tragen, bei der „Ponybeteiligung“ darf man mit Müllers Tieren spazieren gehen oder sie putzen. „Meine Idee war ein Selbstversorgerhof“, erläutert die Nebenerwerbs-Landwirtin. Mit Hühnern hat sie einmal angefangen, inzwischen leben auf dem Hof auch Enten, Ziegen, Ponys, Pferde, drei Katzen und ein Hund. Müllers Töchter arbeiten mit auf dem Hof, denn auch eine Permakultur erfordert viel Arbeit, die Ziegen wollen gemolken werden und die Milch wird zu Käse verarbeitet.
Daniela Müller experimentiert auch gern auf ihrem Hof, dieses Jahr hat sie Grünspargel gesetzt, im vergangenen Jahr Süßkartoffeln und Melonen. Aber die Naturliebhaberin erfreut sich auch an den Pflanzen, die ganz unverhofft aus dem Boden sprießen. In Reih’ und Glied zu pflanzen, ist ihre Sache nicht: „Ich mache das kunterbunt, nicht in der Reihe“, erläutert sie.
Daniela Müller ist Bauernhof-Erlebnispädagogin
Wichtig ist der Bäuerin auch, dass die Pflanzen genügsam sind und nicht ständig gehegt und gepflegt werden müssen – dafür bliebe ihr auch wenig Zeit, weil da ja noch die Tiere sind, die versorgt sein wollen. Inzwischen ist Daniela Müller Bauernhof-Erlebnispädagogin, immer samstags trifft sich bei ihr eine Gartengruppe zum Erfahrungsaustausch. Wichtig ist der Naturliebhaberin, nach ökologischen Gesichtspunkten zu wirtschaften: „Hier gibt es keinen Dünger, kein Gift, nur den Kompost von den Pferden“, sagt sie. Müller hat „Spaß am Unvollkommenen“, am Ungeordneten und lebt so auch ihre Nebenerwerbs-Landwirtschaft.
Sie kann gut auch mal ein Stück Land oder eine Wiese ganz in Ruhe lassen und beobachten, was sich dann entwickelt. Müller: „Auf der Wiese, die ich von Frühjahr bis Sommer ganz in Ruhe gelassen habe, wuchsen dann Mädesüß und Margeriten, das war sehr schön.“ So ähnlich geht die Bäuerin auch mit ihren Tieren um, sie pflegt sie, lässt ihnen aber auch viel Freiheit auf den umliegenden Wiesen. Ihren Gäste im Rahmen der Offenen Gartenpforte möchte Daniela Müller ihre Art der Landwirtschaft vorstellen und sich mit ihnen zum gemütlichen Klönen unter der riesigen Kastanie zusammensetzen. „Der Baum ist ja ein Highlight“, sagt sie lächelnd.
Offener Garten
Offene Gartenpforte bei Daniela Müller, Untermiebach 30, Overath, geöffnet ist der Garten am Sonntag, 4. Juni, Sonntag, 2. Juli sowie Sonntag, 24. September, jeweils von 12 bis 17 Uhr. Der Hof der Familie liegt ein wenig versteckt, Google Maps weist aber den richtigen Weg.