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Zweite Nachtschicht in einer WocheOverather Feuerwehr löscht mit „verdammt viel Arbeit“ Brand

Lesezeit 3 Minuten
Zwei Feuerwehrmänner löschen einen Brand.

Die Overather Feuerwehr löschte über Nacht einen Brand auf einem Hof in Wüsterhöhe.

Auf einem Hang haben alte Gartenabfälle gebrannt. Die konnten nicht wie üblich gelöscht werden, da das Wasser wie bei einem Reetdach über sie hinweg floss.

„Das war die zweite Nacht innerhalb einer Woche, in der die Feuerwehrleute bis in den Morgen im Einsatz waren“, berichtet Marco Bücheler, Sprecher der Overather Feuerwehr. Die Einsatzkräfte wurden am Samstagnachmittag zu einem Vegetationsbrand in Wüsterhöhe gerufen. Dort hatten auf einem Hof Gartenabfälle eines Landschaftsbaubetriebes gebrannt.

„Als wir dort ankamen, waren die Flammen bis zu acht Meter hoch und rund 60 Meter breit“, schildert Bücheler. Außerdem hatte sich dichter Rauch entwickelt. Zuerst stellte die Feuerwehr mit einer Riegelstellung sicher, dass keine Menschen in Gefahr geraten. Dafür stand der Wind günstig: Er habe das Feuer weg vom Hof getrieben – allerdings in Richtung des nahen Waldes, auf dessen anderer Seite die Ortschaft Kreutzhäuschen liegt. Daher sicherten die Feuerwehrleute auch die Ortschaft mit einer Riegelstellung.

Funken lösten in Overath weitere Feuer aus

„Wir hatten allerdings die Besonderheit, dass durch die große Ausbreitung alle 200 bis 300 Meter Spotfeuer entstanden“, sagt der Sprecher. Diese entzündeten sich, wenn Wind Funken an Stellen trägt, die nicht brennen. In diesem Fall landeten die Funken „auf einer sehr trockenen Lichtung“.

Deswegen riefen die Overather Einsatzkräfte Luftunterstützung des DRK aus Rösrath. „Mit dessen Drohne haben wir einen Überblick über die thermische Entwicklung bekommen und festgestellt, an welchen unerwarteten Stellen der Brand sich ausbreitet“, schildert Bücheler.

Alte Grünabfälle brennen auf einem Hang nahe eines Waldes.

Alte Grünabfälle brannten auf einem Hang.

Insgesamt brannte eine Fläche von rund 750 Quadratmetern, der Schwerpunkt lag laut Feuerwehr aber auf dem Hofgelände. Dort waren die topographischen Gegebenheiten schwierig gewesen, da die Grünabfälle über Jahre auf einem Hang gelagert wurden. „Wenn dort von oben Wasser drauf kommt, läuft es wie bei einem Schirm oder einem Reetdach einfach drüber hinweg“, erläutert der Overather.

Also zogen die Einsatzkräfte den Grünschnitt mit einem speziellen Fahrzeug auseinander und löschten sie einzeln. „Das ist verdammt viel Arbeit“, sagt Bücheler. Insgesamt waren 65 Feuerwehrleute am Einsatzort und das Feuer     war erst gegen kurz vor acht Uhr am Sonntagmorgen gelöscht. „So intensive Einsätze kurz hintereinander beeinträchtigen die Feuerwehrleute auch körperlich“, betont er.

Zusätzlich zu dem großen Brand wurde die Overather Feuerwehr zu einem Heckenbrand und einer weiteren Brandmeldung gerufen, die sich allerdings nicht bestätigte. „Dazu kam dann noch der Unfall, bei dem sich die jungen Leute mit dem Auto überschlagen haben“, sagt der Feuerwehrsprecher. Als Ersthelfer werden sie auch in solchen Fällen eingesetzt.

Gerade sei bei der Overather Freiwilligen Feuerwehr viel los. Und sie rechneten auch nicht damit, dass es in der nächsten Zeit viel ruhiger werde. „Um die massive Waldbrandgefahr einzudämmen, müsste es mehrere Tage – am besten mehrere Wochen – regnen“, schildert er. Das sei aber eher unwahrscheinlich.