In Panama aufgegriffenVermisster Junge mit Verbindung nach Overath ist zurück
Overath/Pforzheim – Mehrere Wochen war der zehnjährige Junge aus Mühlacker bei Pforzheim verschwunden, von dem eine Spur die Ermittler auch nach Overath geführt hatte, weil dort die Lebensgefährtin des Vaters wohnt, der den Jungen nach den Weihnachtsfeiertagen nicht wie verabredet in Köln an die Mutter zurückgegeben hatte. Jetzt die erlösende Nachricht: Der Junge ist zurück bei seiner Mutter.
Allerdings war er zwischenzeitlich eher nicht in Overath, sondern möglichweise bereits an den Weihnachtsfeiertagen in Panama. Das bestätigte der Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeit der Pforzheimer Polizei, Michael Wenz, auf Anfrage dieser Zeitung. „Er ist wieder bei seiner Mutter und es geht ihm gut“, so der Polizeisprecher. Wie berichtet hatte es bereits in den vergangenen Wochen Hinweise darauf gegeben, dass sich der aus Belgien stammende Vater mit seinem Sohn im außereuropäischen Ausland aufhalten könnte.
Vater wegen „Entziehung Minderjähriger“ verhaftet
Ein Sprecher der Pforzheimer Staatsanwaltschaft bestätigte einen entsprechenden Bericht des „Mühlacker Tagblatts“, demzufolge sich der Vater des Kindes aktuell in Panama in Auslieferungshaft befindet. Aufgrund eines internationalen Haftbefehls sei er wegen „Entziehung Minderjähriger“ in der Stadt Pedasi verhaftet worden.
Die Mutter hatte ihren Sohn nach Medienberichten bereits zuvor in Mittelamerika vermutet und war dort gemeinsam mit ihrem neuen Mann selbst mit Unterstützung dortiger Ermittlungsbehörden auf die Suche gegangen – unter anderem auch mit Fotos der beiden. Medienberichten zufolge soll ein Bootsführer Vater und Sohn erkannt haben, als diese mit seinem Schiff einen Ausflug machten. Er soll den Ermittlungsbehörden den entscheidenden Hinweis gegeben haben, der zur Festnahme des 50-jährigen Vaters geführt habe.
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Zum Motiv für die Entführung des Zehnjährigen äußern sich die deutschen Ermittlungsbehörden aktuell nicht. Wie berichtet soll der Vater nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur dem privaten Fernsehsender RTL zufolge kurz vor Weihnachten die Herausgabe des Reisepasses des Zehnjährigen vor Gericht erstritten haben, um mit einer Reise ins Ausland zu verhindern, dass sein Sohn geimpft werde. „Von einer konkreten Gefährdung des Kindes sind wir daher nicht ausgegangen“, so Polizeisprecher Wenz im Gespräch mit dieser Zeitung.