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Selbstversuch mit HundWas auch geübte Hundeeltern bei einem Coaching lernen können

Lesezeit 3 Minuten
Hunde in der Hundeschule 131021

Zwei Hunde spielen in der Hundeschule von Monika Reinartz. 

Overath – Wer einen Vierbeiner hat, kennt diese Situationen gewiss genau. Beim Spaziergang kommt ein größerer Hund entgegen. Dessen Herrchen ruft schon von Weitem „der tut nichts“ – das mag ja sein, meiner aber schon... Obwohl viel kleiner, wird er kläffen wie ein Großer und sein Gegenüber damit nerven. Wie kann ich diese Situation besser in den Griff bekommen?

Die Coaches

Monika Reinartz: „Ich habe nie alleine Hunde ausgebildet, sondern es hat mich immer fasziniert, mit Hunden und ihren Haltern gemeinsam zu arbeiten. Menschen zu vermitteln, wie ihr Hund tickt, was er braucht und wie sie ihn am besten unterstützen und erziehen können. Sie dabei zu unterstützen, zu einem guten Team zusammenzuwachsen.“

Bärbel Klump: „Genau das würde ich jedem Hundehalter wünschen. Ein glückliches und zufriedenes Leben mit seinem Hund. Trotz, oder vielleicht gerade wegen, all der Aufs und Abs, die dazu gehören. Mit dem Genuss und der Freude der schönen Momente, sowie dem nötigen Optimismus und Durchhaltevermögen für die weniger guten Phasen.“

Hundetrainerin Monika Reinartz in Overath-Falkemich bietet gemeinsam mit Coach Bärbel Klumb an zu lernen, „mit innerer Stärke auch schwierige Situationen zu meistern“. Da lohnt doch ein Versuch. Diesen Workshop besuche ich.

Inneres Erleben bestimmt Verhalten des Hundes

Gesagt, getan. Wir erfahren in einer kleinen Gruppe, wie wir Situationen erleben und wodurch dieses Erleben beeinflusst wird. Natürlich durch unsere fünf Sinne und auch durch weitere äußere Einflüsse, wie Ort, Zeit, Raum und Beteiligte. Aber auch durch unser „inneres Erleben“: den Umgang mit mir selbst, innere Bilder und Filme, Bedürfnisse und Emotionen. Wir lernen in Übungen, unseren Fokus zu verändern, gehen durch den Seminarraum.

Monika Reinartz und Bärbel Klumb (von rechts) bieten Coaching für Hundemenschen an.

Regelrecht unangenehm ist das Gefühl, wenn wir beide Hände zu einem Trichter formen und damit unser Gesichtsfeld einschränken. „Dieses ist unser Erleben, wenn wir beim Spaziergang in der Erwartung auf eine schwierige Situation uns nur auf den entgegenkommenden Hund konzentrieren“, erläutert Bärbel Klumb.

Entspannen, Ausatmen: Kritische Situation gemeistert

Unsere innere Unruhe und Anspannung übertragen wir auf unseren Hund. Unsere Hunde nehmen unsere Stimmungen bestens wahr, spiegeln unsere Gefühle. Monika Reinartz schildert anschaulich Beispiele aus ihrer täglichen Praxis, wie Hunde unsere Stimmungen spüren.

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Im zweiten Teil unseres Übungsblockes beschäftigen wir uns mit unserer Körperhaltung und insbesondere auch mit unserer Atmung. Wir üben ruhig und entspannt ein- und auszuatmen, die Schulter nicht anzuspannen und auf keinen Fall zu verkrampfen.

Wie gut wie wir diesen Übungsteil umsetzen können, testen wir gleich an einem praktischen Beispiel. Mit Genehmigung aller Kursteilnehmenden kommt ein großer Hund, den wir nicht oder kaum kennen. Wir begegnen ihm alleine. Und siehe da: Es gelingt. Nehme ich eine entspannte Haltung ein und atme ruhig aus, legt sich der Hund, der ansonsten eher zur Kategorie „ich bin der Pausenclown“ gehört, tatsächlich zu meinen Füßen hin.