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IHK-KonjunkturberichtWie Unternehmen in Rhein-Berg die aktuelle Lage beurteilen

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Ein Kneipenwirt zapft in einer Gaststätte Bier.

Den Hotel- und Gaststättenbetrieben gehe es zum Jahresanfang deutlich besser als im Herbst, sagt die IHK Rhein-Berg/Leverkusen. (Symbolbild)

Die IHK Rhein-Berg/Leverkusen hat die Ergebnisse ihrer Konjunktur-Umfrage vorgestellt.

Die wirtschaftliche Entwicklung zum Jahresbeginn gibt den meisten Unternehmen keinen Anlass für gute Stimmung. „Wir sehen, dass die Betriebe einem Multikrisen-Modus ausgesetzt sind. Aber: Sie sind resilient, das heißt, sie bestehen in dieser Situation“, fasst Ellen Lindner, Leiterin der IHK-Geschäftsstelle Rhein-Berg/Leverkusen, die Ergebnisse der jüngsten Konjunkturumfrage zusammen. Vor allem die Bereitschaft zu investieren sei bei vielen Firmen im gesamten Bezirk der Industrie- und Handelskammer noch spürbar gebremst.

Unverändert sei die Lage im Rheinisch-Bergischen Kreis im Vergleich zur Herbstbefragung: Nur jeder fünfte Betrieb möchte mehr investieren, knapp die Hälfte plant geringere Investitionen. Einen kleinen Lichtblick stellt die IHK bei der Lagebewertung fest. Danach würden nur noch 15 Prozent – vorher waren es 26 Prozent – der Unternehmen ihre Lage als schlecht bezeichnen. 22 Prozent der Betriebe nennen ihre wirtschaftliche Situation „gut“.

Rhein-Berg: Unternehmen sind kreativ, mutig und anpassungsfähig

Vielfach sei es dem Mut, der Kreativität und der Anpassungsfähigkeit der Unternehmen zu verdanken, dass die Lage im IHK-Bezirk besser ist als befürchtet, erläutert Ellen Lindner. „Die Lage an sich hat stabilisiert. Aber die Erwartungen an die nächste Zeit bleiben gemischt.“ In Rhein-Berg setzt sich im Umfrageergebnis sogar leichter Optimismus durch. Demnach rechnen acht Prozent der Firmen mit einer positiveren Entwicklung. Ende 2022 waren es nur drei Prozent. 36 Prozent gehen von einer ungünstigeren Entwicklung aus. In der Vorumfrage waren es noch 65 Prozent.

670 Unternehmen haben sich an der IHK-Umfrage zwischen Dezember 2022 bis Mitte Januar 2023 beteiligt. Darunter sind 87 Betriebe aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis und 58 Firmen aus Leverkusen.

Leicht verbessert, um 17 Punkte, haben sich die Beschäftigungsaussichten in den Wirtschaftsbetrieben. Allerdings liegt der IHK-Beschäftigungsindikator mit minus neun Punkten in Rhein-Berg weiterhin im negativen Bereich, teilt die Kammer mit. Als Hauptrisiken nennen die Unternehmen im Kreisgebiet an erster Stelle klar die Energie- und Rohstoffpreise (71 Prozent), gefolgt vom Fachkräftemangel (59 Prozent) und den Arbeitskosten (53 Prozent).

Mit Blick auf einzelne Branchen geht es dem Baugewerbe weiter gut. Lindner: „Bei 75 Prozent der Betriebe im Bezirk ist die Finanzlage gut. Doch auch in dieser Branche schlägt der Fachkräftemangel negativ durch.“ Den Hotel- und Gaststättenbetrieben gehe es zum Jahresanfang deutlich besser als im Herbst. Die Erwartungen seien allgemein positiv. Pessimistisch bleibe dagegen der Einzelhandel. In vielen Firmen habe sich die Absicht, in den Betrieb zu investieren, verschlechtert. Ein großes Hemmnis sei dabei für viele die Bürokratie. Lindner: „Die Wirtschaft braucht mehr Handlungsfreiheit.“