Kreissparkasse legt Daten vorRhein-Bergs Immobilien sind so teuer wie nie
Rhein-Berg – Wenn Immobilienmakler, Immobilienportale oder Banken über die Preisentwicklung der Immobilien im Rheinisch-Bergischen Kreis berichten, dann stellt sich seit Jahren nur eine Frage: Wie hoch genau wird der Preisanstieg angegeben? Das die Preise steigen, scheint ein Naturgesetz. Die Kreissparkasse Köln (KSK) hat in ihrem „Marktbericht 2022“ ihr Zahlen- und Datenwerk vorgelegt.
Danach erreichen die Immobilienpreise neue Höchstwerte - allerdings habe die „Preisdynamik“ nachgelassen. In Rhein-Berg kostet nach KSK-Analyse ein mindestens fünf Jahre altes freistehendes Einfamilienhaus im Durchschnitt 649 000 Euro. Das sei ein Plus von 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Banker haben das auch in absoluten Zahlen ausgerechnet: Der Wert für so ein Durchschnittshaus legte im vergangenen Jahr danach um 53 000 Euro zu. Und In Rösrath und Bergisch Gladbach liegt laut KSK das mittlere Preissegment sogar bei 730 000 Euro.
Preise kennen nur den Weg nach oben
Auch bei den Eigentumswohnungen kennen die Preise nur den Weg nach oben. 3113 Euro pro Quadratmeter werde dort bezahlt. Im Neubaubereich konzentriere sich das Angebot auf Bergisch Gladbach, wo inzwischen 5 000 Euro pro Quadratmeter normal seien. Auf der Kreisebene sind laut KSK die Preise für Eigentumswohnungen um 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen.
Demgegenüber fast preisstabil zeige sich die Entwicklung auf dem Mietsegment. Die KSK spricht von einem Anstieg in Höhe von 0,01 Euro pro Quadratmeter. Im Kreis liege die durchschnittliche Miete bei 8,92 Euro pro Quadratmeter. Die höchste Durchschnittsmiete werde in Gladbach (9,63 Euro pro Quadratmeter) erzielt – am preiswertesten sei es im Kreis in Burscheid (7,06 Euro pro Quadratmeter).
Preissprünge wie in den Vorjahren gibt es nicht mehr
Allerdings gebe es im Neubausegment ebenfalls deutliche Preiserhöhungen. Dort würden inzwischen 11,92 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 6,6 Prozent. Guido Stracke, KSK-Geschäftsführer, verweist auf die “enormen Preissprünge“ in den Vorjahren. Die gebe es – zumindest bei bestehenden Immobilien – nicht mehr. Anders die Lage bei den Neubauten, wo die steigenden Baukosten die Preistreiber seien.
Die KSK-Immobilienexperten sehen zwar weiter ein große Nachfrage im Rheinischen-Bergischen Kreis, aber eben auch Gefahren. Die steigenden Zinsen werden genannt. Von einer Überbewertung der Immobilien in Rhein-Berg wird nicht gesprochen. Im Februar hatte die Deutsche Bundesbank vor den Gefahren einer Immobilienblase gewarnt. Die Bundesbanker hatten ausgerechnet, dass in Ballungsräumen die Immobilienpreise bis zu 40 Prozent über dem Preis, der durch „soziodemografische und wirtschaftliche Fundamentalfaktoren“ angezeigt ist, liege.
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Die KSK-Banker sind da wesentlich zurückhaltender. Aber sie sprechen auch davon, dass die Verkäufer nicht auf weiter steigende Preise spekulieren können. Matthias Wirtz, Leiter Research und Unternehmenskommunikation, prognostiziert: „Bei modernisierungsbedürftigen Immobilien ist wieder mit längeren Vertriebszeiten zu rechnen, während die Nachfrage bei hochwertigen Häusern in guten Lagen weiter sehr hoch bleiben wird.“