Wohnen in Rhein-BergIn Rösrath und Leichlingen ist es am teuersten
Rhein-Berg – Rund zwölf Prozent weniger Wohnungen, Häuser und Grundstücke als 2019 sind im vergangenen Jahr im Kreisgebiet (Bergisch Gladbach ausgenommen) verkauft worden. Das geht aus dem Bericht des Gutachterausschusses für das Kreisgebiet mit Ausnahme der Kreisstadt hervor, die einen eigenen Gutachterausschuss hat.
2037 Kaufverträge unter anderen für Bauland, Einfamilienhäuser und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen sind 2020 in Rösrath, Overath, Kürten, Odenthal, Leichlingen, Burscheid und Wermelskirchen unterschrieben worden. Im Jahr 2019 waren es noch 2323 gewesen – rund zwölf Prozent mehr.
Der gesamte mit Immobilien, Grund- und Flurstücken erzielte Umsatz ist von 545 Millionen um rund neun Prozent auf 498 Millionen Euro gesunken. Den größten Anteil des Gesamtumsatzes macht mit 55 Prozent dabei der Verkauf von Ein- und Zweifamilienhäusern aus.
20 Prozent weniger
Die Anzahl der verkauften Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser sank um rund 20 Prozent, von 213 im Jahr 2019 auf 169 – so wenig Baugrundverkäufe wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr. Allerdings sind auch die Bodenpreise für den Wohnungsbau in allen untersuchten Kommunen gegenüber dem Vorjahr um rund zehn Prozent gestiegen, in Overath sogar um 15 und in Leichlingen um 20 Prozent.
Die meisten Baugrundstücke wurden gleichwohl in Overath verkauft (42). Es folgen Kürten (31), Burscheid (22), Wermelskirchen (21), Rösrath und Odenthal (jeweils 18) sowie Leichlingen (17).
Für ein Baugrundstück in einer guten Wohnlage mussten die Käufer in Leichlingen mit einem durchschnittlichen Preis von 525 Euro pro Quadratmeter (2019: 440 Euro/m²) am tiefsten in die Tasche greifen. Es folgen Rösrath mit 500 Euro/m² (440 Euro/m²) und Odenthal mit 450 Euro/m² (410 Euro/m²). Mit einem Wert unter 300 Euro/m² vergleichsweise günstig ist eine gute Wohnlage in der Gemeinde Kürten und der Stadt Wermelskirchen. Dort kostete der Quadratmeter für ein voll erschlossenes Grundstück 290 beziehungsweise 280 Euro/m².
Finanzieller Umsatz gestiegen
Auch wenn im vergangenen Jahr die Zahl der Verkäufe von Ein- und Zweifamilienhäusern um fünf Prozent zurückgegangen ist, nämlich von 824 auf 782, so ist der finanzielle Umsatz angestiegen. Lag dieser 2019 noch bei 261,14 Millionen Euro, so gab es im Jahr 2020 Geschäfte im Umfang von 273,43 Millionen Euro – ein Plus von rund fünf Prozent. Erklären lässt sich das laut Gutachterausschuss mit den deutlich gestiegenen Preisen von rund neun Prozent bei gebrauchten freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern sowie etwa zehn Prozent bei Doppelhaushälften. Die meisten Häuser wechselten mit 155 (2019: 152) in Wermelskirchen den Besitzer. 130 (116) fanden in Leichlingen neue Eigentümer. Danach folgen Overath 119 (134), Kürten 100 (88), Rösrath 99 (147), Burscheid 90 (79), Odenthal 89 (106).
Insgesamt wurden 478 Eigentumswohnungen verkauft und gekauft – rund 25 Prozent weniger als im Vorjahr (640 Verkäufe). Bei einem Geldumsatz von 89,38 Millionen Euro im Vergleich zu 102,07 Millionen im Jahr 2019 liegt das Minus hier bei rund zwölf Prozent. Die Preise für wiederverkaufte Eigentumswohnungen kletterten um rund neun Prozent und die Preise für neu errichtete Eigentumswohnungen um etwa sieben Prozent.
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Nach Rösrath und Overath ziehen gerne bisherige Großstädter aus Köln: Mit 29 von 93 beziehungsweise 30 von 118 Verkäufen macht das rund ein Drittel beziehungsweise ein Viertel aller Geschäfte aus. Der Großteil der neuen Hausbesitzerinnen und -besitzer stammt jedoch aus den jeweiligen Kommunen, in Rösrath waren das 44 und in Overath 56. Bezogen auf das komplette Kreisgebiet (ohne Bergisch Gladbach) kam jeder zweite (58 Prozent) der privaten Käufer aus dem Kreisgebiet. Sechs Prozent kamen aus Bergisch Gladbach.