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GrundstücksmarktIn Leichlingen und Burscheid dreht sich die Preis-Spirale nach oben

Lesezeit 4 Minuten

Wohnungen erzielen in Leichlingen (im Bild Neubauten für Mehrfamilienhäuser an der Uferstraße) im Kreis Spitzenpreise.

Leichlingen/Burscheid – Grundstücke, Häuser, Neubauten und Eigentumswohnungen werden immer teurer – und die meisten können sich ihre Träume längst nicht mehr leisten. Vor allem nicht in Leichlingen und Burscheid, wo sich die Preis-Spirale unablässig weiter nach oben dreht. Was viele potenzielle Käufer bei ihrer Suche nach einem Häuschen in den beiden beliebten Wohnorten spüren, weist der amtliche Grundstücksmarktbericht in Zahlen aus. Er ist jetzt für 2020 erschienen.

Die Bodenpreise für den individuellen Wohnungsbau sind demnach im Kreis überall gestiegen, seit dem Vorjahr im Schnitt um zehn Prozent, auch in Burscheid. Die Blütenstadt schießt dabei aber den Vogel ab. In Leichlingen ist das rare Bauland sogar um 20 Prozent teurer geworden – der Spitzenwert.

600 Euro pro Quadratmeter

Für ein Baugrundstück in einer guten Wohnlage müssen die Käufer in Leichlingen durchschnittlich inzwischen schon 525 Euro pro Quadratmeter zahlen (2019 waren es noch 440 Euro). In keiner anderen kreisangehörigen Kommune war der Boden so teuer.

In Burscheid-Rötzinghofen entstehen ebenfalls neue Eigenheime.

Die Preisspanne für den Quadratmeter Grundstück für Ein- und Zweifamilienhäuser reicht in Burscheid je nach Lage von 235 bis 360 Euro, in Leichlingen von 290 bis 600 Euro. Am preiswertesten ist das Land im Kreisvergleich in Wermelskirchen (130 bis 340 Euro) und Kürten (160 bis 350 Euro). In Odenthal sind es 235 bis 480 Euro.

Im vergangenen Jahr wurden in der Region 2037 Kaufverträge für Grundstücke, Ein- und Zweifamilienhäuser und Eigentumswohnungen unterschrieben. Das sind zwölf Prozent weniger als 2019. Der Umsatz sank dadurch um rund neun Prozent auf 498 Millionen Euro – in etwa der Prozentsatz, um den er im Vorjahr gestiegen war. Den größten Anteil machten mit 55 Prozent die Eigenheime aus.

Die Anzahl der verkauften Baugrundstücke für Ein- und Zweifamilienhäuser ist von 213 auf 169 gefallen, ein Rückgang um rund 20 Prozent. Die meisten Baugrundstücke wurden in Overath verkauft (42). Es folgen Kürten (31), Burscheid (22), Wermelskirchen (21), Rösrath und Odenthal (18) sowie Leichlingen (17). Auf Spitzenreiter Leichlingen folgen im Preisniveau Rösrath und Odenthal.

Zehn Prozent Preisanstieg

Obwohl im Vergleich zum Vorjahr fünf Prozent weniger Ein- und Zweifamilienhäusern verkauft worden sind (782 statt 824), ist der finanzielle Umsatz 2020 wegen der deutlich gestiegenen Preise um fünf Prozent auf 273 Millionen Euro gestiegen. Sie kletterten um neun Prozent bei gebrauchten freistehenden Ein- und Zweifamilienhäusern sowie um etwa zehn Prozent bei Doppelhaushälften.

Die meisten Häuser, 155, wechselten in Wermelskirchen die Besitzer, 130 (Vorjahr: 116) fanden in Leichlingen neue Eigentümer, 90 (79) waren es in Burscheid. Insgesamt wurden 478 Eigentumswohnungen verkauft. Mit rund 25 Prozent sind das deutlich weniger als im Vorjahr. Auch deren Preise stiegen um rund neun Prozent, bei Neubauten um etwa sieben.

Experten-Gremium

Der Grundstücksmarktbericht umfasst das gesamte Kreisgebiet mit Ausnahme der Stadt Bergisch Gladbach, für die ein eigener Gutachterausschuss bestellt ist. Der Report gibt die Verkäufe von bebauten und unbebauten Grundstücken, Eigentumswohnungen, land- und forstwirtschaftlichen sowie weiteren Flächen im Jahre 2020 wieder und basiert auf Notarverträgen.

Erstellt wurde der Bericht vom Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Rheinisch-Bergischen Kreis. Das ist eine unabhängige Einrichtung des Landes, deren ehrenamtlichen Fachleute von der Bezirksregierung Köln bestellt werden.

Die Marktübersichten sind ebenso wie Karten mit Richtwerten für Bauland und Immobilien in der Boris-Datenbank des Landes im Internet kostenfrei einsehbar. (hgb)

www.boris.nrw.de

Die Käufer, die sich in den GL-Kommunen niederlassen wollen, kommen nach wie vor häufig aus dem Ort. Hoch ist die Zahl der Heimattreuen in Leichlingen. 61 von 126 Erwerbern von Eigenheimen kamen aus der Blütenstadt (19 aus Leverkusen, 14 aus dem Kreis Mettmann, elf aus Köln). In Burscheid stammten 35 von 87 Käufern aus der Stadt (18 zogen aus Leverkusen um , 15 aus Köln).

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Auch die Bodenpreise für gewerbliche Bauflächen haben die Gutachter untersucht. Auch in dieser Sparte ist Leichlingen mit durchschnittlich 95 Euro pro Quadratmeter das teuerste Pflaster. In Burscheid sind es für mittlere Lagen 75 Euro. Am billigsten ist es für Betriebe unter den sieben analysierten Kommunen mit 55 Euro in Wermelskirchen.