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Unfallstatistik 2019Weniger Unfälle in Rhein-Berg – mehr Pedelecs unterwegs

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Bergisch Gladbachs Straßen sind – trotz auch spektakulärer Unfälle – vergleichsweise sicher.

Rhein-Berg – Auf den bergischen Straßen ist immer viel los, dennoch sind Unfälle relativ selten: Die Bilanz der Kreispolizei für das Jahr 2019 fällt im Bereich Verkehr positiv aus. „Verkehrsteilnehmer haben allen Grund, sich hier sicher zu fühlen“, stellte Landrat Stephan Santelmann am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz fest.

Hauptparameter: die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Straßen im Kreisgebiet. Ihre Zahl ist im Rheinisch-Bergischen Kreis 2019 im Vergleich zu 2018 leicht gesunken, von 8152 auf 8128, auf den niedrigsten Wert seit 2015. „Diese Entwicklung freut uns sehr. Wir hoffen, sie 2020 verfestigen zu können“, sagte Polizeihauptkommissar Claus Risch (Führungsstelle Verkehr) bei der Präsentation.

Im Schnitt nehmen die Beamten damit 22 Unfallmeldungen am Tag auf. Den positiven Trend lobte auch der Landrat. Obwohl es hohe Kfz-Zulassungszahlen im Kreis gebe, sei die Unfallhäufigkeit gering.

Polizei Rhein-Berg spricht von positiven Entwickluingen

Risch berichtete auf der Jahrespressekonferenz der Kreispolizei von mehreren positiven Entwicklungen. Nicht nur die Zahl der Verkehrsunfälle sei rückläufig. Auch bei den Verkehrsunfällen mit Personenschaden sei ein rückläufiger Trend zu beobachten. Von 901 sei deren Zahl auf 844 gesunken, im Vergleich der letzten sechs Jahre habe es nur im Jahr 2017 einen niedrigeren Wert gegeben. 1025 Personen verunglückten 2019 im Straßenverkehr (Vorjahr 1089), darunter 88 Motorradfahrer, (Vorjahr: 120), 71 Mofafahrer (81), 183 Radler (232) und 107 Fußgänger (105).

Drei Menschen seien 2019 bei Unfällen ums Leben gekommen, erklärte der Beamte, zwei in Bergisch Gladbach und einer in Kürten. Auf der Landstraße bei Herkenrath war im April 2019 eine Autofahrerin (85) mit ihrem Beifahrer (82) nach einem missglückten Überholmanöver in einen Lkw gekracht, in Kürten war im September ein Rollerfahrer (34) bei einer Kollision mit einer Verkehrsinsel im Ortsteil Broich tödlich verletzt worden. „Jeder Tote ist einer zu viel“, sagte Risch, das Ziel sei ein Jahr ohne jeden Verkehrstoten. 2018 hatte die Polizei fünf Todesopfer zu beklagen gehabt. 252 Unfallopfer erlitten schwere Verletzungen (2018: 287), 770 leichte Verletzungen (797).

Auf die Altersgruppen geblickt, hat die Zahl der verunglückten Kinder, Jugendlichen und Senioren im vergangenen Jahr leicht zugenommen. Jüngere und ältere Menschen gelten als besonders gefährdet im Straßenverkehr, oft sind sie als Fußgänger oder Radfahrer relativ schutzlos unterwegs. 80 Kinder verunglückten 2019 im Straßenverkehr, zwei mehr als 2018. 68  Jugendliche waren an Unfällen beteiligt, im Vorjahr 67. 164 Senioren kamen 2019 auf den bergischen Straßen zu Schaden, 2018 waren es 151, im Jahr 2017 139. Die Zahlen für 2019 sind der dritte Anstieg in Folge und der höchste Wert der vergangenen sechs Jahre. Sie liegen aber weiterhin unter dem NRW-Landesmittel.

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Ein überproportionales Risiko , in einen Unfall verwickelt zu werden, sieht der Fachmann bei den Menschen ab 65 allerdings nicht. Sie würden eher langsam und vorsichtig fahren und hätten auch seltener ein Handy am Ohr. Bei den Jugendlichen (15 bis 17 Jahre) und jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) sei das Unfallrisiko hingegen doppelt so hoch, die Bereitschaft, sich in gefährliche Situationen zu begeben, höher. 2019 verunglückten 140 (2018: 169) junge Erwachsene. Die Polizei werde ihre Kontrollen konsequent fortsetzen, das gelte kreisübergreifend auch für die Motorradfahrer.

Steigend sind laut Polizei Rhein-Berg die Zahlen der verunglückten Pedelec-Fahrer, sie kletterten 2019 von 34 auf 41. Hier befürchtet der Führungsbeamte, dass sich mit Blick auf die Verkaufszahlen der Elektroräder der Trend weiter beschleunigt.