Arbeitsmarkt in Rhein-BergZahl der Langzeitarbeitslosen steigt in der Pandemie
Rhein-Berg – Als zweigeteilt beschreibt Nicole Jordy, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, die Entwicklung des Arbeitsmarktes im April. „Auf der einen Seite ist die Zahl der Arbeitslosen insgesamt betrachtet weiter gesunken. Auf der anderen Seite haben sich jedoch im gesamten Agenturbezirk mehr Menschen als im März arbeitslos gemeldet.“
Außerdem sei die Zahl der Langzeitarbeitslosen gestiegen. Aktuell seien es über 2000 Frauen und Männer mehr, als im Vergleich zum April 2020. Jordy: „Diese Zahl verdeutlicht die Folgen der Corona-Krise für den Arbeitsmarkt.“
Der Grundtenor der Zweiteilung spiegelt sich auch in den Arbeitsmarktzahlen für den Rheinisch-Bergischen Kreis wider: Die Arbeitslosigkeit ist insgesamt rückläufig, dennoch mussten sich im April mehr Menschen arbeitslos melden als im Monat zuvor, teilt die Arbeitsagentur mit.
Viele finden neuen Job
545 Menschen haben ihre Stelle verloren und sich arbeitslos gemeldet. Das sind 72 Personen mehr als im März. Gleichzeitig haben 568 Arbeitsuchende wieder eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden. Das sind laut Statistik der Agentur 45 Menschen mehr als im März und 241 Menschen mehr als im gleichen Zeitraum des Jahres 2020. Die Arbeitslosenquote liegt in Rhein-Berg nun bei 6,3 Prozent.
„Erfreulich ist, dass die Zahl der Personen, die eine neue Arbeit aufgenommen haben, gestiegen ist. Die Anzahl der von Arbeitgebern gemeldeten freien Arbeitsstellen ist gegenüber März nahezu gleich geblieben, weist aber im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Steigerung auf“, erläutert Agenturchefin Nicole Jordy. Die rheinisch-bergischen Betriebe haben im April 422 Stellen gemeldet. Das sind 214 Stellen mehr als im April 2020. Damit gibt es aktuell 1370 freie Arbeitsstellen im Kreisgebiet, 154 Stellen mehr als im Vorjahr.
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1019 junge Menschen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis haben sich seit Oktober 2020 an die Berufsberatung gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. Das sind laut Agentur 151 Jugendliche weniger als im Vorjahr. 476 Frauen und Männer davon haben zurzeit noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. Das ist ein Rückgang gegenüber April 2020 von 124 Jugendlichen. Der Zahl an Bewerberinnen und Bewerbern stehen aktuell 745 gemeldete Berufsausbildungsstellen gegenüber, von denen aktuell 397 Lehrstellen noch nicht besetzt sind, teilt die Arbeitsagentur mit.
43 Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für 238 Beschäftigte im Rheinisch-Bergischen Kreis hat die Agentur für Arbeit im März bearbeitet. Die Daten für die tatsächlich erfolgte Kurzarbeit würden eine Wartezeit von sechs Monaten erfordern. Demnach hätten im Oktober vergangenen Jahres 747 Unternehmen in Rhein-Berg für 4488 Beschäftigte das Kurzarbeitergeld beantragt.