Der Kreis schlägt Alarm: Erstmals ist im Rheinisch-Bergischen Kreis eine Asiatische Hornisse gesichtet worden – „Reale Gefahr“ nicht nur für Bienen
Kreis warnt vor „realer Gefahr“Asiatische Hornisse bedroht Tierwelt in Rhein-Berg
Sie frisst Honigbienen, verdrängt heimische Arten und ist nicht nur der Schreck von Imkern, sondern auch von Naturschützern: Jetzt ist erstmals eine Asiatische Hornisse auch in Rhein-Berg gesichtet worden.
Die Asiatische Hornisse sei zu einer „realen Gefahr auch für unsere Fauna im Bergischen Land geworden“, sagt der Leiter des Veterinäramts des Rheinisch-Bergischen Kreises, Dr. Thomas Mönig und appelliert an alle Imker: „Achten sie auf ihre Bienenstände und melden sie uns auffällig aussehende Hornissen direkt. Wenn es dann noch ein verregnetes Frühjahr gibt, kann die weitere Ausbreitung der Asiatischen Hornisse hoffentlich noch gestoppt werden.“
Der Aufmerksamkeit eines Imkers sei es zu verdanken, so Mönig, dass das Nest der ersten in Rhein-Berg entdeckten Asiatischen Hornissen frühzeitig erkannt und entfernt werden konnte. Zuvor habe der Imker aus Leichlingen an seinen Bienenständen immer wieder Hornissen beobachtet, die auf Nahrungssuche gewesen seien. „Honigbienen stehen auf dem Speiseplan der invasiven Asiatischen Hornisse“, so der Kreisveterinär.
Dem Imker aus Leichlingen war aufgefallen, dass die Hornissen an seinem Bienenstand anders aussahen als diejenigen, die üblicherweise im Bergischen Land anzutreffen sind (siehe „Umgang mit Asiatischen Hornissen“).
Umgang mit der Asiatischen Hornisse
So erkennt man sie: Asiatische Hornissen fallen durch eine dunklere Färbung des Körpers und hellere Beine auf. Darum muss man handeln: Die Asiatische Hornisse gehört laut Kreis zu den invasiven, in Europa nicht heimischen Tierarten. Die Europäische Union habe deswegen die Mitgliedstaaten zu einer aktiven Bekämpfung verpflichtet. Gefahr für den Menschen: Für Allergiker kann der Stich einer Asiatischen Hornisse laut Kreisveterinäramt „ähnlich gefährlich werden wie der einer Wespe, ansonsten stellen die Tiere für den Menschen aber keine besondere Gefahr dar“.
Nach Kontaktaufnahme mit dem Veterinäramt markierte er einzelne Hornissen-Arbeiterinnen farblich. Zusammen mit den Biologen und Tierärztinnen des Veterinäramts und weiteren Experten gelang es, das Nest in einer Garage ausfindig zu machen.
„Wir haben großes Glück gehabt: ein Imker, der das Veterinäramt unmittelbar über seine Beobachtungen informiert und zugleich die Hornissen-Arbeiterinnen mit einem Farbpunkt markiert hat“, lobt der Artenschutzbeauftragte des Kreises Wilfried Knickmeier: „Und dann ein aufmerksamer Hausbesitzer, der das Nest der Hornissen in seiner Garage gesehen hat, in dem plötzlich eine farblich markierte Arbeiterin auftauchte. Nur dank dieser Aufmerksamkeit konnten wir das Nest der Asiatischen Hornisse mit der Königin aufspüren“, freut sich der Biologe. Auch der Hornissenexperte Thomas Beissel habe bei der Aktion mit Rat und Tat zur Seite gestanden, so Knickmeier.
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Veterinäramt die ehrenamtlich tätigen Hornissen- und Wespenfachleute über die drohende Gefahr informiert und den Kontakt zu einem Kenner der Asiatischen Hornisse aufgenommen. Im Rahmen einer Schulung zeigte dieser die Möglichkeiten zur Erkennung und Bekämpfung auf.