Nachweis in Rhein-BergExperten erklären, wie man dem Wolf richtig begegnet
Königsforst – Nachdem das NRW-Umweltministerium vergangene Woche bestätigt hat, dass es sichere Nachweise eines Wolfs im Königsforst aus dem Mai, Juni und Juli dieses Jahres gibt (wir berichteten), gibt der Kreis Hinweise, wie sich Spaziergänger bei einer Begegnung richtig verhalten.
„Einen Wolf sicher zu erkennen, ist gar nicht so einfach“, sagt der Wolfsberater des Rheinisch-Bergischen Kreises, Wilfried Knickmeier. „Meist sehen Spaziergängerinnen und Spaziergänger das Tier nur kurz und manche Hunderassen sind auch für geübte Personen kaum vom Wolf zu unterscheiden.“
Durch die gute Zusammenarbeit mit den zuständigen Forstbeamten und Jägern lägen jedoch glaubwürdige Hinweise zu diesem Tier vor. „Wir gehen davon aus, dass sich der Wolf aktuell noch im Königsforst aufhält“, so Wolfsberater Knickmeier. Das Tier halte sich bisher an einem Ort auf – anders als die rasch weiterziehenden Wölfe aus Rösrath im Jahr 2016 oder Odenthal im vergangenen Jahr.
Was tun bei einer Begegnung mit einem Wolf?
Was bei einer Begegnung mit einem Wolf zu tun ist? „Der Wolf ist weder ein Kuscheltier noch ein zu fürchtendes Monster“, sagt Kreisveterinär Dr. Thomas Mönig. „In den seltenen Fällen einer Begegnung sollten sich Menschen vorsichtig verhalten. Das gilt im Übrigen auch bei Begegnungen mit anderen Wildtieren, zum Beispiel einer Bache mit Frischlingen.“
Seit mehr als 20 Jahren gibt es laut Mitteilung des Kreises in Deutschland wieder wildlebende Wölfe. Bislang sei in dieser Zeit kein einziger Übergriff auf einen Menschen dokumentiert worden, so Kreisveterinär Mönig. Wölfe seien in der Regel scheu und Begegnungen mit dem Menschen daher eher selten. „Wichtig ist es, dass der Wolf den Menschen nicht mit Nahrung in Verbindung bringt“, so der Veterinär. „Daher sollten Menschen niemals einen Wolf mit Nahrung anlocken oder füttern.“ Bei einer Begegnung sei die wichtigste Maßnahme, nicht wegzulaufen.
„Ziehen Sie sich langsam zurück, ohne dem Wolf dabei direkt in die Augen zu starren“, rät Wolfsberater Wilfried Knickmeier. „Wenn Sie einen Hund dabeihaben, sollten Sie ihn anleinen und dicht bei sich führen. Nähert sich der Wolf dennoch, sollten Sie ihm mit einer aufrechten Haltung und selbstbewussten Gesten begegnen“, so der Wolfsberater. Junge Tiere seien manchmal neugierig und näherten sich, seien dann aber auch leicht zu beeindrucken. „Wölfe mit Welpen oder Beute sind verteidigungsbereit“, weiß Knickmeier. „Doch auch hier ist ein langsamer Rückzug möglich.“
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Der Königsforst ist in weiten Teilen ein international bedeutsames Natur- und Vogelschutzgebiet. Spaziergänger dürfen die Wege nicht verlassen und es ist verboten, Pflanzen zu pflücken oder Pilze zu sammeln. Hunde müssen angeleint werden. „Nur so können in dem dicht besiedelten Gebiet um Köln, Bergisch Gladbach und Rösrath Wildtiere ausreichende Ruhezonen finden und überleben. Bitte halten Sie sich an die bestehenden Verbote im Schutzgebiet“, appelliert Dr. Thomas Mönig an Naturbegeisterte.
Mit Hinweisen auf einen Wolf können sich Bürgerinnen und Bürger laut Kreis auch an den Wolfsberater der Kreisverwaltung wenden, telefonisch unter (0 22 02) 13 67 98 oder (01 72) 2 01 58 60 oder per E-Mail an wilfried.knickmeier@rbk-online.de.