AboAbonnieren

Engpässe durch CoronaUmbau des Rösrather Schulzentrums läuft trotzdem nach Zeitplan

Lesezeit 3 Minuten

Über dem Rösrather Schulzentrum kreisen die Kräne. Bis Jahresende sollen die ersten beiden Bauabschnitte abgeschlossen sein.

Rösrath – Über den Stand der Sanierung und Neugestaltung am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum informierte die Stadtverwaltung. Im Schulbauausschuss beantwortete sie zudem aktuelle Fragen zu den Bauarbeiten. Wie berichtet, soll 2021 ein bauintensives Jahr werden. Am Jahresende sollen die Grundzüge der Neugestaltung abgeschlossen sein – in der Planung der Stadt sind das der erste und zweite Bauabschnitt. Ein dritter Bauabschnitt ist für die Folgejahre anvisiert – dazu gehören unter anderem die Neuordnung der Außenanlagen und Zufahrten zum Schulzentrum.

Lockdown als Problem

Der aktuelle Lockdown und das Ruhen des Präsenzunterrichts tragen indessen nur sehr bedingt zu einem schnelleren Baufortschritt bei. Das sagte die zuständige Fachbereichsleiterin Renate Brüning auf Fragen im Ausschuss. Es sei „schwierig, die Zeitabläufe in den Gewerken zu verschieben“. Der Lockdown für die Schulen sei dafür zu kurzfristig erfolgt: „Corona ist eben nicht eingeplant und auch nicht planbar.“ Die Beteiligten versuchten allerdings, lärmintensive Arbeiten in die Zeit ohne Präsenzunterricht vorzuziehen.

Ohne Probleme läuft offenbar die Bereitstellung von Ausweich-Klassenräumen in Containern, das soll den Unterrichtsbetrieb trotz Bauarbeiten erleichtern.

Die bestellten Container seien bereits geliefert und würden nun ausgestattet, sagte der Beigeordnete Ulrich Kowalewski (CDU) im Ausschuss. Bei einer Rückkehr zum Präsenzunterricht ab Mitte Februar seien die Container betriebsbereit. Im Blick habe die Stadt auch die Kommunikation mit den Schulen, die bisher nicht immer reibungslos laufe, so der Beigeordnete. Die Stadt denke daran, „zusätzliche Bauleiter-Kapazitäten extern einzukaufen“, um für mehr Zeit für Information und Absprachen mit den Schulen zu sorgen. „Das ist im Moment unser Hauptthema, das zu verbessern.“

Durch Corona Probleme bei Materialbeschaffung aus der EU

Beim Blick auf bisherige Verzögerungen im Bauablauf hat die Stadtverwaltung in einer aktuellen Übersicht mehrere Faktoren aufgelistet. Nachdem die Stadt zunächst keinen Generalunternehmer für die Bauarbeiten finden konnte, musste sie schließlich auf die Auftragsvergabe nach Einzelgewerken ausweichen. Bei den folgenden Vergabeverfahren habe die Stadt nicht immer im ersten Anlauf ein „wirtschaftliches Angebot“ erhalten, daher habe sie das Vergabeverfahren in mehreren Fällen wiederholen müssen.

Steigende Baukosten

Bei den Bauarbeiten im Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum sind im Jahr 2020 erhebliche Mehrkosten entstanden. Das berichtet die Stadtverwaltung: Wegen Problemen bei der Auftragsvergabe habe sie Vergabeverfahren wiederholen müssen, die dabei erzielten Preise lägen über den kalkulierten. Bei der Ausführung der Arbeiten seien zudem „zahlreiche Nachträge“ beantragt worden, die sich als erforderlich erwiesen hätten, weil bei der Planung einzelne Sachverhalte unzureichend berücksichtigt worden seien. Schließlich hätten sich die Bauarbeiten wegen der genannten Schwierigkeiten verzögert, auch dies habe Zusatzkosten verursacht.

Zur Finanzierung hat die Stadtverwaltung nach eigenen Angaben Haushaltsmittel verwendet, die für Arbeiten an dem Neubau eines Zentralgebäudes vorgesehen waren. Diese Mittel für 2021 noch anstehende Arbeiten sind nun bereits ausgegeben, daher reicht das jetzt noch vorhandene Budget nicht aus. Erforderlich wurden daher zusätzliche Haushaltsmittel von rund 2,85 Millionen Euro. Der Stadtrat gab einstimmig (bei Enthaltung der AfD) grünes Licht für die überplanmäßige Auszahlung.

Im Jahr 2020 seien durch die Corona-Pandemie „zusätzliche Behinderungen“ bei den Arbeiten aufgetreten: Probleme habe es bei der Materialbeschaffung und der Verfügbarkeit von Mitarbeitern aus dem EU-Ausland gegeben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Inzwischen ist aber der Rohbau für das neue Zentralgebäude des Schulzentrums, in dem auch eine Mensa eingerichtet wird, fertig. Der jetzige Zeitplan, bis Jahresende 2021 den ersten und zweiten Bauabschnitt abzuschließen, ist bisher nicht in Frage gestellt.