Schulzentrum RösrathVerärgerte Eltern im Schulausschuss
- Die Arbeiten zur Sanierung des Schulzentrums Rösrath standen schon zu Beginn unter keinem guten Stern und begannen mit Verzögerung.
- Mitte September fiel der Bauleitung dann auf Nachfrage auf, dass der Einbau einer neuen Heizung vor Beginn der kalten Jahreszeit schlicht vergessen wurde.
- Eine mobile Heizanlage nahm ihren Betrieb einen Tag vor den Herbstferien auf. Verärgerte Eltern von Schülern besuchten daraufhin die Sitzung des Schulausschusses.
Rösrath – Rund 15 Eltern, deren Kinder das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium besuchen, kamen zur Sitzung des Ausschusses für Schule und Sport im Bürgerforum Hoffnungsthal. Sie wollten sich zu den Bauarbeiten im Schulzentrum und den damit verbundenen Problemen äußern – nicht zuletzt zum Unterricht ohne Heizung.
Doch mit dem Eltern-Andrang hatte die Stadtverwaltung nicht gerechnet, der Saal war dafür zu klein – im Zeichen der Corona-Vorsorge ist die zulässige Personenzahl stark reduziert. So schlug die Stadt einen Schichtbetrieb bei den Besuchern vor: Zunächst sollten Vertreter von Sportvereinen bei Sport-bezogenen Themen dabei sein und danach den Eltern Platz machen. Dennoch fanden nur sechs Eltern Einlass, die übrigen warteten vor dem Bürgerforum und ließen sich später informieren.
Bei den Schülereltern hat sich viel Unmut angestaut, das zeigten mehrere Wortbeiträge. Dass es Grund dafür gibt, fand auch der Beigeordnete Christoph Nicodemus, der die Sanierung und Neugestaltung des Schulzentrums betreut. Die Stadt habe bereits im Frühjahr mit der Bauleitung besprochen, dass im Herbst eine Ersatz-Heizung zur Verfügung stehen müsse.
Erst eine Nachfrage Mitte September habe jedoch zutage gebracht, dass die Bauleitung das Thema aus den Augen verloren habe. Nach der daraufhin erfolgten kurzfristigen Bestellung einer mobilen Heizanlage sei eine Lieferung für den 29. September angekündigt, von der Firma aber wegen „technischer Probleme“ auf den 5. Oktober verschoben worden.
Das könnte Sie auch interessieren:
Am Donnerstag sollte die Anlage in Betrieb gehen – sie lief ab 16 Uhr: Dass dies einen Tag vor den Herbstferien erfolge, fand Nicodemus „doppelt ärgerlich“. Er bedauerte das Zusammentreffen vieler Probleme.
Für die Zeit nach den Ferien kündigte er aber eine bessere Situation an: Der Rohbau des neuen zentralen Gebäudetrakts sei bis dahin fertig, damit werde der Baulärm weniger. Auch sei dann die Aula wieder nutzbar, das bedeute „Entspannung“ für die Raumsituation.
Lernen an der Grundschule unter Corona-Bedingungen
Einblick in den Schulbetrieb zu Corona-Zeiten gab im Schulausschuss Bettina Nebel, Leiterin der Gemeinschaftsgrundschule Forsbach. „Auch in der Grundschule ist kein normaler Schulbetrieb möglich“, stellte sie fest. Das Team benötige Kreativität und Flexibilität, um die Herausforderungen zu bewältigen. Es gebe „feste Lerngruppen“, Projekte und andere „klassenübergreifende Angebote“ seien nicht möglich.
Zum Infektionsschutz habe sich die Schulgemeinschaft verständigt, dass die Kinder weiter Masken tragen, wenn sie ihren Sitzplatz verlassen. Wer erkältet sei, solle vorsichtshalber zu Hause bleiben, bis er vollständig gesund sei. Das führe aber zu Engpässen beim Personal.
Für „Distanzunterricht“ auf digitalem Weg sei die Schule nur sehr eingeschränkt vorbereitet. Von den 312 iPads, die die Stadt Rösrath aus Fördermitteln des Landes bestellen konnte, würden gemäß der Schülerzahl exakt 29 an die Forsbacher Grundschule geliefert. Das sei sehr knapp. Vielen Familien fehle zudem ein Drucker, um Aufgabenblätter auszudrucken. (tr)
Außerdem solle zusätzliches Personal bei den beauftragten Firmen für bessere Kommunikation mit den Schulen sorgen. Auf bessere Information der Betroffenen drangen auch die Politiker im Ausschuss: „Da erspart man sich viel Ärger“, sagte Andrea Büscher (FDP). Und Markus Heider (CDU) bat um „rechtzeitige Kommunikation“.
Emotionaler wurden Elternvertreter: „Wir sind hier mit großer Wut im Bauch“, sagte die Schulpflegschafts-Vorsitzende Susanna Geiss. „Wir möchten ernst genommen werden.“
Verzögerung bereits zu Beginn der Sanierung
Nicodemus erklärte, bereits zu Beginn des Bauprojekts sei Zeitverzug entstanden, damit müssten immer neue Termine verschoben werden. Für bessere Information solle künftig ein regelmäßiger Newsletter sorgen, kündigte der Beigeordnete Ulrich Kowalewski an.
Bei der Erstellung würden Bauleitung, Stadt, Schulen und Eltern beteiligt. „Dass die Kommunikation verbesserungsfähig ist, ist gar nicht zu bestreiten“, sagte er. Der erste Newsletter solle nach den Ferien erscheinen – als „vertrauensbildende Maßnahme“.