Im Streit um das Neubaugebiet in Rösrath hält unser Autor Thomas Rausch die Kritik der Grünen für übertrieben.
Kommentar zum Rösrather NeubaugebietGrüne mit überzogenem „Nein“ zu Plänen für Altvolberger Wiese
Die Pläne für das Baugebiet „Altvolberger Wiese“ sind auf einem guten Weg. Dass dort nun eine Kita entstehen soll, ist ein großer Fortschritt – die CDU hat das erfolgreich ins Gespräch gebracht. Auch die Grünen haben mit ihrem Einsatz für ökologische Standards durchaus für Verbesserungen gesorgt.
So ist nicht nur zumindest eine kleine Mobilstation vorgesehen, sondern auch Solarenergie und Dachbegrünung. Und für die Versorgung mit nicht-fossiler Energie wird offenbar der Markt sorgen, wenn man dem städtischen Planungsfachmann Christoph Herrmann glauben darf.
Grüne in Rösrath gehen auf Distanz zu ihrem Kooperationspartner CDU
Wozu also der Widerstand der Grünen gegen die Offenlage des veränderten Bebauungsplans? Ein Investor für die Kita ist nicht im Rahmen des planungsrechtlichen Verfahrens zu suchen und eine nachhaltige Energieversorgung ist ohnehin zu erwarten.
Bleibt die Mobilstation, die größer sein könnte. Aber die Zweifel an der Nachfrage dafür sind begründet, da wirkt ein Nein zur Neuauflage des Bebauungsplan-Verfahrens überzogen. Es wirkt, als wollten sich die Grünen mit verschärftem Einsatz für ökologische Standards profilieren. Dabei begaben sie sich absehbar auf eine Minderheitenposition – wie schon in der Debatte über eine „Klimanotlage“. Die Möglichkeit, sich einer großen Mehrheit anzuschließen, die eine Planung mit deutlichen ökologischen Akzenten absegnete, ließen die Grünen ungenutzt.
Damit gingen sie erneut auf Distanz zu ihrem Kooperationspartner CDU. Und fanden dafür die Nähe der kleinen Fraktion ZLR. Dass dieser veränderte Kurs bei den Grünen intern nicht unumstritten ist, zeigt die Enthaltung ihres Ratsherrn Hardy Schumacher.