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„Altvolberger Wiese“Grüne kritisieren Pläne für Neubaugebiet in Rösrath

Lesezeit 3 Minuten
Geplantes Baugebiet hinter dem Altvolberger Hof.

Das Bebauungsplan-Verfahren in Rösrath musste neu aufgerollt werden.

Das Neubaugebiet Altvolberger Wiese sorgt für Streit: Die Grünen kritisieren den Bebauungsplan– das stößt im Ausschuss auf wenig Gegenliebe.

Beim Neubaugebiet „Altvolberger Wiese“ gibt es mehrere Veränderungen. Die wichtigste ist, dass auf dem Gelände eine neue Kita gebaut werden soll. Wegen der Umplanungen muss das Bebauungsplan-Verfahren neu aufgerollt werden. Der Planungsausschuss brachte das auf den Weg mit einem Beschluss zur erneuten Offenlage des veränderten Bebauungsplans.

Um die Kita auf dem Gelände unterzubringen, wurde die Zahl der Häuser von ursprünglich 48 auf 40 verringert, zudem sind neben 28 Einfamilienhäusern nun auch zwölf Doppelhaushälften vorgesehen. Das erfolgt vor dem Hintergrund von Kritik am Flächenverbrauch für Einfamilienhäuser, insbesondere durch die Grünen – diese fordern verdichtetes Bauen, was so aber nur ansatzweise umgesetzt wird.

Eine weitere Veränderung, die auf Betreiben der Grünen erfolgt, ist der geplante Bau einer kleinen Mobilstation mit Leihfahrrädern und Carsharing. Geplant sind auch Dachbegrünung und die Nutzung von Solarenergie.

Grüne plädieren für Fokus auf Klimagerechtigkeit im Neubaugebiet

Trotzdem zeigten sich die Grünen im Ausschuss mit den Plänen unzufrieden. Der stellvertretende Fraktionschef Stephan Mohr erklärte, die neue Siedlung solle ein „Musterbeispiel für klimagerechtes Wohnen“ werden. Defizite an dem Bebauungsplan seien, dass es für die Kita „keinen Zeitplan“ gebe, dass nur eine recht kleine Mobilstation eingerichtet werde und eine ökologisch sinnvolle Versorgung mit kalter Nahwärme nicht festgeschrieben sei.

Deshalb wollten die Grünen den Beschluss zur Offenlage vertagen, um diese Fragen zu klären. Das fand bei der Mehrheit keine Gegenliebe. Für die CDU, den Kooperationspartner der Grünen, sagte Wolfgang Büscher, in der Siedlung würden „hohe Standards in Sachen Umwelt erfüllt“. Eine kleine Mobilstation sei ausreichend, ein solches Angebot sei vor allem an Bahnhöfen sinnvoll.

Auch Dezernent Christoph Herrmann sah keinen Grund für eine Vertagung: Eine Versorgung mit fossiler Energie habe auf dem Markt heute kaum mehr eine Chance, die Versorgung mit kalter Nahwärme lasse sich im Erschließungsvertrag regeln. Und die Kita sei klar festgeschrieben – wer sie bauen solle, sei nicht eine Frage des Bebauungsplans. Jürgen Bachmann (SPD) verwies zudem auf die „Dringlichkeit der Kita“.

Mehrheit stimmt im Ausschuss für Offenlage des Bebauungsplans

Nur Mitch Lambrecht (ZLR) unterstützte die Grünen, er fand die Pläne „nicht wirklich ausgegoren“. Auch Fors-Park-Fraktionschef Yannick Steinbach zeigte Sympathie für eine Vertagung, aber aus anderen Gründen als die Grünen: Die Fraktion steht der Bebauung kritisch gegenüber.

Dirk Mau (parteilos) wandte sich gegen die Kritik von Grünen und ZLR an einer Bebauung mit Einfamilienhäusern. „Ich bin ein Freund von verdichteter Bebauung, wo sie Sinn macht“, erklärte er – etwa auf dem ehemaligen Pefa-Gelände oder am Haus Hack. Gleichzeitig gebe es bei Familien eine hohe Nachfrage nach Einfamilienhäusern. Auch FDP-Fraktionschef Erik Pregler sagte sarkastisch, Einfamilienhäuser seien „noch zulässig“. Mohr erklärte dazu, die Grünen wollten die Einfamilienhäuser akzeptieren, forderten aber dafür hohe ökologische Standards.

Am Ende stimmte die große Mehrheit aus CDU, SPD, FDP, AfD und Linke für die Offenlage des Bebauungsplans – bei fünf Nein-Stimmen. Hardy Schumacher (Grüne) enthielt sich.