Im Moment liegt die Quote der teilnehmenden Haushalte am Glasfasernetz in Forsbach bei 13,86 Prozent.
InternetversorgungBürgermeisterin setzt sich für mehr Glasfaserausbau in Forsbach ein
Für den Glasfaserausbau in Forsbach setzt sich Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) ein und hat dabei die zuständigen Beschäftigten in der Stadtverwaltung hinter sich. Da im größten Teil von Forsbach ein bisher vergleichsweise guter Standard bei der Internetversorgung vorhanden ist, wird das Glasfasernetz dort nur in zwei Randbereichen durch Bundesförderprojekte ausgebaut.
Abgesehen von diesen Randbereichen muss der Ausbau daher weitgehend eigenwirtschaftlich durch das Privatunternehmen Novanetz erfolgen, ohne Fördermittel des Bundes muss das aber für das Unternehmen rentabel sein. Dazu hat es sich das Ziel gesetzt, dass 33 Prozent der Haushalte einen Glasfaservertrag abschließen.
Privatunternehmen Novanetz will mehr will mehr Haushalte am Glasfasernetz
Das ist aber längst nicht erreicht, im Moment liegt die Quote der teilnehmenden Haushalte bei 13,86 Prozent, das sind 42 Prozent des anvisierten Ziels. Doch es läuft die Zeit weg: Novanetz hat die Vorvermarktung für den Glasfaserausbau bis 31. August verlängert, laut Stadtverwaltung soll das aber die „letztmalige“ Verlängerung sein. Wenn also die Beteiligung der Forsbacher Haushalte in den nächsten Wochen nicht massiv ansteigt, wird eine Rentabilität des Projekts nicht erreicht, es droht also zu scheitern.
Eben davor warnen Bürgermeisterin und Stadtverwaltung. „Es wäre fatal, wenn ein großer Ortsteil wie Forsbach abgehängt würde“, stellt Dezernent Christoph Herrmann fest — Hintergrund ist, dass in den Ortsteilen Rösrath, Hoffnungsthal und Kleineichen der Glasfaserausbau erfolgt. Doch in weiten Teilen der Forsbacher Bevölkerung fehlt offenbar das Bewusstsein dafür, dass eine Unterstützung des Glasfaserausbaus sinnvoll ist. Erklären lässt sich das damit, dass der Standard der Internetversorgung im heutigen Alltag in Forsbach meist zufriedenstellend ist.
Abwehrende Haltung in Forsbach gegenüber Glasfaserausbau
Das könnte sich aber in wenigen Jahren ändern — mit technischen Anwendungen, die einen noch schnelleren Datenfluss erfordern, und auch mit verändertem Nutzerverhalten, das auf Dauer wohl ein noch leistungsfähigeres Netz erfordern wird. „Es ist eine „Herausforderung, dass viele Bürgerinnen und Bürger nicht erkennen, welchen Mehrwert sie von einem Glasfaseranschluss haben“, sagt Bürgermeisterin Schulze.
„Man hat tatsächlich festgestellt, dass in Forsbach eine abwehrende Haltung gegenüber dem Glasfaserausbau vorherrscht“, berichtet Daniel Jan Moch, Breitbandbeauftragter der Stadtverwaltung. Es gebe offenbar „einige Meinungsführer“ im Ortsteil, die wesentlich zu dieser Haltung beitrügen, meint Herrmann.
Stadt wirbt für Glasfaserprojekt
Er hofft deshalb, dass sich einflussreiche Personen, etwa in Vereinen, für das Glasfaserprojekt gewinnen lassen. Die Stadt wolle versuchen, „nochmal mobil zu machen“. Ein wichtiges Argument dafür, in der laufenden Vorvermarktung einen Vertrag abzuschließen, sei der damit verbundene kostenlose Hausanschluss. Sollte der Glasfaserausbau erfolgen und ein Haushalt erst zu einem späteren Zeitpunkt einen Vertrag abschließen, könne ein Hausanschluss um die 1000 Euro kosten.
Aber dazu müsste der Ausbau überhaupt erst erfolgen. Wenn das Projekt von Novanetz jetzt scheitere, stehe kein anderes Unternehmen in den Startlöchern, sagt Moch. Novanetz sei „der erste und einzige Interessierte“ an einem Ausbau in Forsbach gewesen. Kursierende Behauptungen, die Telekom sei interessiert, seien falsch.
Was dem Breitbandbeauftragten immerhin Hoffnung macht, ist der Umstand, dass Beratungsangebote von Novanetz mittlerweile „halbwegs angenommen“ würden. Das Unternehmen hat dazu in Forsbach in der Bensberger Straße 280 ein Büro eingerichtet, das dienstags und donnerstags von 16 bis 20 Uhr geöffnet ist sowie mittwochs und freitags von 10 bis 14 Uhr. Außerdem können Termine unter 0151-46333339 vereinbart werden.