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ProvisoriumRösrath kann auf Zelte für Geflüchtete nicht verzichten

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Provisorisch in Zelten unterbringen muss die Stadt Rösrath zurzeit 24 Geflüchtete.

Provisorisch in Zelten unterbringen muss die Stadt Rösrath zurzeit 24 Geflüchtete. Ein Umzug in Wohnungen soll nach und nach erfolgen.

Die Situation bei den Unterkünften für Geflüchtete ist in Rösrath sehr angespannt.

Die Stadt Rösrath sucht weiter dringend Wohnraum für Geflüchtete. Mitte September kündigte Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) an, angesichts der aktuellen Notsituation müsse die Stadt „vorübergehend“ Zelte nutzen, um alle geflüchteten Menschen unterzubringen. Inzwischen, rund sechs Wochen später, werden die Zelte, die am Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum aufgestellt sind, weiter gebraucht: Nach aktuellem Stand sind dort 24 Personen untergebracht. Die Stadt weist darauf hin, dass die Zelte über Strom und Heizung verfügen und dass sie neben Feldbetten mit weiterem Mobiliar ausgestattet sind. Dennoch sollen sie nach Mitteilung der Stadtverwaltung „nur eine vorübergehende Lösung“ bleiben.

Es wird auf frei werdenden Wohnungen gewartet

„Ziel der Verwaltung ist es, im Laufe des Monats November die in den Zelten untergebrachten Menschen schrittweise umziehen zu lassen“, erklärt Marcel Roßmann, der die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadtverwaltung übernommen hat. „Der genaue Zeitpunkt ist abhängig vom Freiwerden weiterer Wohnungen, die uns zur Unterbringung zur Verfügung gestellt wurden“, so Roßmann.

Gegenüber Mitte September, als die Stadt insgesamt 535 Personen in städtischen und angemieteten privaten Unterkünften zählte, hat sich die Situation bislang keineswegs entspannt. Vielmehr ist die Flüchtlingszahl noch leicht gestiegen, auf momentan 545 Personen. Vor diesem Hintergrund setzt die Stadt auf die Unterstützung weiterer Privatleute, die ihr Wohnraum für Geflüchtete vermieten sollen. Gefragt sind abgeschlossene Wohneinheiten, die auch längerfristig gemietet werden können.

Rösrath arbeitet mit „Habitat for Humanity“ zusammen

Bei der Suche nach geeigneten Wohnungen hat die Stadt als Kooperationspartner die Organisation „Habitat for Humanity“ an ihrer Seite. Diese ist Mitglied im Bündnis „Aktion Deutschland hilft“ und auch bei der Wohnraumvermittlung für Geflüchtete aktiv. Ihr Engagement entlastet Beschäftigte der Stadt – so prüft die Organisation angebotene Immobilien im Hinblick auf den baulichen Zustand, den Preis und die Zahl der Menschen, die unterkommen können. Laut Stadt verfügt „Habitat for Humanity“ über ein „umfassendes Know-how in Immobilienfragen“, die Organisation leiste „wertvolle Vorarbeit“ für die Verwaltung.

Trotz der Ankündigung, dass die in Zelten untergebrachten Flüchtlinge im November nach und nach in freiwerdende Wohnungen umziehen können, hält sich die Stadt auch eine künftige Nutzung von Zelten offen. „Die Zelte sollen auch zukünftig vorgehalten werden, um einerseits kurzfristige Unterbringungsmöglichkeiten in der Hinterhand zu haben, und andererseits, um sicherzustellen, dass auch zukünftig eine Belegung von Sporthallen nicht in Betracht gezogen werden muss“, erklärt Bürgermeisterin Schulze. Hintergrund ist, dass Rösrath in den Hochzeiten der Flüchtlingswelle von 2015 und 2016 auch auf Sporthallen als Unterkünfte für Geflüchtete zurückgreifen musste.

Mehrere Wohnungen wurden seit 2017 gebaut

Im Anschluss an diese Krise bemühte sich die Stadt erfolgreich um den Ausbau ihrer Kapazitäten, Mitte 2017 ging ein Wohnprojekt mit Kleinwohnungen in der Burggasse in Betrieb, Anfang 2019 war ein Neubau in einfacher Bauweise in der Hans-Katzer-Straße im Gewerbegebiet Scharrenbroich bezugsfertig. Mit diesen Projekten und weiteren Maßnahmen gelang es der Stadt, Geflüchtete dezentral im Stadtgebiet unterzubringen, also auf Großunterkünfte mit ihren unerwünschten sozialen Nebenwirkungen zu verzichten.

Allerdings hat sich die Flüchtlingszahl seither nahezu verdoppelt: Vor fünf Jahren, Ende November 2018, zählte die Stadt 280 untergebrachte Personen. Angesichts der wieder steigenden Flüchtlingszahlen blieb die Stadt unter Regie des Beigeordneten Ulrich Kowalewski (CDU) weiter aktiv, Ende 2022 nahm sie Wohncontainer mit rund 30 Plätzen, ebenfalls in der Hans-Katzer-Straße, in Betrieb. Angesichts des massiven Anstiegs der Flüchtlingszahl im Jahr 2023 reichte dies aber schließlich nicht mehr aus.

Ansprechpartnerin für Privatleute, die der Stadt Wohnungen für Geflüchtete vermieten können, ist Annette Klaas von „Habitat forHumanity“, Telefon (0157) 300 22 507, E-Mail annetteklaas@habitatforhumanity.de.