Bessere Bedingungen im RadverkehrRösrather Initiative setzt sich für Sicherheit ein
Rösrath – Für bessere Bedingungen im Radverkehr setzt sich die Wählergemeinschaft Zusammen Leben Rösrath (ZLR) ein. Sie zielt auf kurzfristige Fortschritte und macht auch bereits praktische Vorschläge. Außerdem fordert sie, interessierte Bürgerinnen und Bürger in die Diskussion über Verbesserungen einzubeziehen: Die Stadt Rösrath solle dafür die Plattform www.radar-online.net nutzen.
Praxistest als Basis
Ausgangspunkt ist ein Praxistest von ZLR, typische Situationen zeigt ein Video auf der Webseite der Wählergemeinschaft. Es dokumentiert eine Radfahrt auf der Standardstrecke von Rösrath nach Hoffnungsthal und benennt detailliert die auftretenden Gefahren und Mängel. Häufige Probleme sind danach:
- Pkw und Kleinlaster nutzen Radwege als „alternative Haltezonen“. Der Radverkehr muss ausweichen, das ist oft riskant.
- Ausfahrten sind oft unübersichtlich, etwa an dem Supermärkte-Parkplatz am Bahnhof Rösrath. Daher müssen dort laut ZLR Autos auf den Radweg fahren, um Übersicht zu haben: „Ein eindeutiger Planungsfehler“.
- Beim Parken von Autos unachtsam geöffnete Türen gefährden den Radverkehr. Besonders groß ist das Risiko, wenn Straßen eng sind. Dann müssen Fahrräder besonders nah an parkende Autos heranfahren.
- Verkehrsinseln – auch als „Querungshilfen“ für den Fußgängerverkehr bekannt – machen Straßen ebenfalls enger.
- Baulich nicht abgetrennte Radwege, also auch Radstreifen, werden von Autos als „alternative Spur“ missbraucht.
- Der „traurige Zustand“ von Radwegen ist nicht nur unkomfortabel, sondern mitunter gefährlich. Gullys, Schlaglöcher oder Wurzeln sorgen für Risiken.
Schwarz-Grüne Initiative
Eine Initiative zur Fahrrad-Infrastruktur haben auch CDU und Grüne ergriffen. Ende April beantragten sie im Planungsausschuss, die Stadtverwaltung solle ein Konzept für Rad-Abstellanlagen im ganzen Stadtgebiet entwickeln. Sichere Abstellmöglichkeiten seien insbesondere an Supermärkten und anderen Geschäften, Schulen und Sportanlagen gefragt. Bahnhöfe sind dabei nicht genannt – dort haben sich die Möglichkeiten zum Fahrradparken zuletzt deutlich verbessert. (tr)
ZLR leitet aus dieser Analyse mehrere Forderungen ab:
- Eine „Entschleunigung des Verkehrs“, insbesondere Tempo 30 in den „Kernzentren“, solle Gefahren verringern. Radfahrerinnen und Radfahrer sollten sich sicherer fühlen.
- Zebrastreifen seien „Querungshilfen“ vorzuziehen, weil sie Straßen nicht enger machen.
- Die Stadt solle vorrangig die besonders viel genutzten Verbindungen verbessern – etwa von Hoffnungsthal zum Freiherr-vom-Stein-Schulzentrum. Dazu gehöre auch ein Schnee-Räumdienst für Radwege.
- Farbliche Markierung von Radwegen fördere die Sicherheit. Wo möglich, sollten Radwege von den Auto-Fahrspuren baulich getrennt werden.
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Neben diesen ersten Forderungen zielt ZLR darauf, die Erfahrungen von Interessierten einzubeziehen. Zur Kommunikation über die Online-Plattform Radar müsse eine Auswertung durch die Stadtverwaltung kommen. Die Stadt müsse Fragen beantworten und Anregungen aufgreifen.