Rücksicht auf den Naturschutz fordert der Hegering Rösrath-Sülztal beim Bau großer Solaranlagen ein. Hintergrund ist die geplante Anlage Münchenberg.
Photovoltaik-AnlagenRösrather Jäger fordern Rücksicht auf Naturschutz
Bei der Planung großer Photovoltaik-Anlagen sollen Naturschutz-Fragen eine wichtige Rolle spielen, sie sollen in die Standortwahl und Gestaltung der Anlagen einbezogen werden. Das fordern die Jägerinnen und Jäger des Hegerings Rösrath-Sülztal mit Blick auf die geplante Solaranlage Münchenberg in der Nähe von Rambrücken, die die Stadtwerke Rösrath mit ihrem Partner Stawag aus Aachen auf einer Fläche zwischen Sülztalstraße und Schönrather Straße einrichten wollen. Geplant ist die bisher größte Solaranlage im Stadtgebiet mit circa 7300 Modulen, wie berichtet.
Bei der Weichenstellung für das Projekt vermisst der Hegering Rösrath-Sülztal allerdings eine ausreichende Erörterung der Auswirkungen auf die Natur und insbesondere die Tierwelt. In einem Brief an Stadtwerke-Vorstand Christoph Schmidt und an Bürgermeisterin Bondina Schulze (Grüne) fordert Ralf Huckriede vom Hegering daher, Naturschutz-Fragen bei künftigen Projekten von vornherein einzubeziehen. „Die Rösrather Jägerinnen und Jäger wissen sehr wohl um die Notwendigkeit, möglichst emissionsarme Energiequellen bereitzustellen und zu nutzen“, schreibt Huckriede. „Sie haben aber auch einen Blick dafür, dass diese nicht an Standorten entstehen sollten , wo wertvolle Natur vernichtet wird“, hießt es weiter. „Falsche Standorte“ seien zu vermeiden und „akzeptable Standorte“ so zu gestalten, dass der Nutzen überwiege.
Standort Münchenberg unbedenklich
Gegen den Standort Münchenberg hat die Jägerschaft allerdings keine grundsätzlichen Bedenken: Die anvisierte Fläche für die Solaranlage befinde sich „nicht auf den unmittelbaren Wanderrouten des Rotwildes“, es seien dort auch „keine sensiblen Bodentypen“ anzutreffen, heißt es in einer Stellungnahme des Hegerings. Angesichts der Nähe des Standorts „zu Gewerbe, Siedlungen und Verkehr“ scheine auch „die Einschränkung für andere Tierarten überschaubar“.
Für künftige Solarprojekte nennt der Hegering neben einer Standortwahl, die auch den Naturschutz berücksichtigt, weitere Vorkehrungen, die zugunsten der Natur getroffen werden sollten. So solle ein Solarpark „nicht zuletzt aus versicherungstechnischen Gründen“ eingezäunt werden – damit ließen sich Fuchs, Dachs, Wildschwein, Waschbär und Marder fernhalten. Zudem ergebe sich ein geschützter Raum für bodennah brütende Vogelarten. Außerhalb des Zauns solle das Areal durch eine breite Hecke mit standortgerechten Heckenpflanzen umfasst werden. Das vermindere die „optische Beeinträchtigung“ für die Öffentlichkeit und biete weitere Lebensräume für Tiere. Schließlich solle eine „eine zu starke Versiegelung“ der Böden auf der Fläche der Solaranlage vermieden werden, Wirtschaftswege sollten mit einem Kies-Sandgemisch gestaltet werden.
Inzwischen war Huckriede zu einem Gespräch bei den Stadtwerken eingeladen, um die Sicht des Hegerings zu erklären. Anschließend teilte er mit, die Stadtwerke hätten die Anregungen des Hegerings „sehr positiv aufgenommen“.