In Rösrath wurden 1059 Kinder und Jugendliche zu den Stärken und Schwächen der Stadt befragt – ein Wunsch wurde immer wieder geäußert.
Teilhabe und FreizeitangeboteDas erwarten Kinder und Jugendliche in Rösrath von der Politik
Um Stärken und Schwächen der Stadt Rösrath, insbesondere um Verbesserungsmöglichkeiten bei den Angeboten für Kinder und Jugendliche, ging es in einer Befragung von Schülerinnen und Schülern. Insgesamt 1059 Kinder und Jugendliche aus den weiterführenden Schulen im Stadtgebiet beteiligten sich, sie äußerten sich Anfang Mai. Die Befragung erfolgte in Zusammenarbeit mit der „Fachstelle für strategische Quartiersentwicklung“ des Rheinisch-Bergischen Kreises.
Kinder und Jugendliche kritisieren fehlende Möglichkeiten zur Mitbestimmung
Beim Ankreuzen verschiedener Angebote erhielten die Grünflächen in Rösrath mit der Note 2,4 die beste Bewertung – immerhin noch die Schulnote gut. Zwischen gut und befriedigend rangieren die Busverbindungen und die „Möglichkeiten, sich zu treffen“ mit jeweils 2,5. Gastronomie, Sportangebot sowie Fuß- und Radwege wurden insgesamt mit 2,7 bewertet, die Sauberkeit in der Stadt kommt auf die Note 2,9 und wird somit ebenfalls als befriedigend eingestuft.
Merklich schlechter wurde das Angebot an Spiel- und Bolzplätzen in der Stadt bewertet – es kam auf 3,4 und lässt sich damit gerade noch als befriedigend einordnen. Freizeitangebote im Allgemeinen kommen auf die Note 3,6 und Kreativangebote auf 3,8 – das entspricht der Schulnote ausreichend. Die schlechteste Zensur erhielt die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen, die nur auf 3,9 kam.
Hintergrund ist, dass die Stadt Rösrath sich seit rund zwei Jahren um ein neues Modell für Jugendbeteiligung bemüht: Sie verzichtete auf die im Dezember 2021 fällige Neuwahl eines Jugendparlaments, die Politik orientierte sich mittlerweile auf das Modell einer Jugendversammlung, brachte es bisher aber noch nicht an den Start.
Viele Kinder und Jugendliche in Rösrath wünschen sich Bolzplatz oder Skatepark
Teilweise spiegelbildlich zu den Defiziten sind die Wünsche nach zusätzlichen Angeboten für Kinder und Jugendliche. In der Fragebogen-Rubrik „Davon wünsche ich mir mehr“ machten 485 Befragte ihr Kreuz bei Spiel- und Bolzplätzen – das ist der höchste Wert. An zweiter Stelle kommen die Grünflächen, von denen 449 Befragte gerne mehr hätten, trotz der relativ guten Bewertung der vorhandenen Grünflächen mit der Note 2,4.
Mehr Orte, um sich mit anderen Kindern und Jugendlichen zu treffen, wünschen sich 421 Befragte, nach mehr Sport- und Freizeitangeboten riefen 365 Schülerinnen und Schüler. Die Busverbindungen kamen auf 316 Kreuze, Kreativangebote auf 214, der Wunsch nach Kinder- und Jugendgruppen auf 142. Bei der Äußerungsmöglichkeit jenseits des Ankreuzens, in eigenen Worten, zeigte sich, dass insbesondere ein Fußball- oder Bolzplatz sowie ein Skatepark bei vielen Kindern und Jugendlichen gut ankommen würden.
Der Auftrag an die Rösrather Politik ist damit klar. Der Bedarf für einen Bolzplatz und den bereits ins Auge gefassten Skatepark ist da, und bei der Mitbestimmung für Jugendliche sollte die Stadt nun endlich in die Gänge kommen.