Rösrath – Mehr Bewegung auf dem Weg zu einer Radpendlerroute von Rösrath nach Köln wünscht sich die Rösrather Fahrrad-Lobby. Johannes Thies von der Plattform „Rösrath Velo-City“ und Johannes Schweinem, Vorsitzender der ADFC-Ortsgruppe Rösrath, zeigen vor Ort, was sich dafür tun lässt.
Thies dringt auf „kurzfristige Verbesserungen“, jede Maßnahme zugunsten des Radverkehrs erleichtere den Alltag – auch wenn andere Schritte zu einer kompletten Radpendlerroute erst nach und nach zu realisieren seien. „Die Frequentierung steigt stetig in den letzten fünf, sechs Jahren“, sagt Thies über die Fahrradstrecke nach Köln, auf der er selbst regelmäßig unterwegs ist.
Schild kündigt „Radwegschäden“ an
Der Wunsch, Fortschritte für den Radverkehr zu erreichen, war für ihn auch der Antrieb, die Online-Plattform „Rösrath Velo-City“ ins Leben zu rufen, um die sich inzwischen eine Gruppe von Aktiven gebildet hat. „Die Bahn fällt regelmäßig aus“, stellt Thies fest, da komme auf dem Weg nach Köln für viele das Radfahren als Alternative in Betracht. „Das ist eine Strecke, die man ziemlich gut fahren kann“, stellt er fest.
Gleichzeitig kennt er auch die Mängel, die Radfahrenden den Alltag erschweren. Das fängt schon auf der Strecke von Rösrath durch den Königsforst nach Köln-Rath an: Ein Schild an der Kölner Straße kündigt „Radwegschäden“ an. Besser wäre es, die teilweise anzutreffende Buckelpiste zu sanieren, anstatt per Schild darauf hinzuweisen, finden die Fahrrad-Aktiven.
Sichtschutz könnte sinnvoll sein
Schweinem weiß, dass es an der Prioritätensetzung beim für die Straße zuständigen Landesbetrieb Straßen NRW hakt, dort haben Landstraßen ohne Radweg eine hohe Priorität und Landstraßen mit bereits vorhandenem Radweg nicht. Auch wenn der vorhandene Radweg große Mängel hat.
Zudem erschwert, wie Thies erklärt, die fehlende Beleuchtung das Fahren an der Kölner Straße (und auf Kölner Gebiet: Rösrather Straße), gerade in der dunklen Jahreszeit. Hinzu komme, dass der Radweg tiefer liegt als die Fahrbahn der Autos und deren Lichter daher blenden: Da sei ein Sichtschutz, etwa durch Büsche, sinnvoll.
ADFC vermutet Lichtsignalanlage am Mauspfad
Die größte Herausforderung auf dem Weg zur Radpendlerroute ist, die Querungen von Straßen für den Radverkehr komfortabler zu gestalten. Wie Schweinem erklärt, muss an einem Abzweig wie dem zu Möbel Höffner für den Radverkehr ein gerader Weg entlang der Fahrbahn für Autos geschaffen werden – anstelle des jetzigen Umwegs über die Fußgängerampel, verbunden mit umständlichem Auf und Ab.
Ebenso an der Autobahnauffahrt Königsforst. Dicke Bretter zu bohren sind an der Querung des von Autos viel befahrenen Mauspfads in Köln-Rath – vorgesehen ist sie auf Höhe der Straße Am Gieselbach. Dort ist die Radstrecke bisher zwar ausgeschildert, doch es gibt noch nicht einmal eine Ampel, die dem Radverkehr die Straßenquerung erleichtern würde. Eine Detailplanung für die Radpendlerroute steht noch aus, der ADFC vermutet, dass sie eine Lichtsignalanlage vorsehen wird, bei der der Radverkehr Vorrang erhält.
Thies hält eine solche Maßnahme für dringend, der Mauspfad sei ein echtes Hindernis. „Wenn die Radfahrer hier langfahren sollen, dann sollte man ihnen auch helfen“, findet er. Nach dieser Hürde fährt es sich zwischen Autobahn und Stadtbahn-Strecke recht komfortabel, bis die Eiler Straße in Rath zu queren ist. Auch hier ist eine Lösung gefragt, ebenso bei der folgenden Porzer Straße. Von dieser Querstraße an könnte die Strecke durch einen neu zu schaffenden Radweg entlang der Stadtbahn-Strecke in Richtung Köln-Deutz fortgesetzt werden.