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Kunst aus ZaunlattenSaison in Skulpturengarten in Rösrath startet

Lesezeit 3 Minuten

Kunst aus Zaunlatten macht Dirk Müller.

Rösrath – Mit leichter Zeitverzögerung kann nun auch die Saison im Skulpturengarten Brander Straße 86 starten, das grüne Licht der Landesregierung für Museen und Ausstellungen macht es möglich.

Erster Öffnungstag ist nun der morgige Sonntag, 10. Mai. Obwohl die Verbindung des Ausstellungsstarts mit dem Feiertag am 1. Mai diesmal nicht möglich war, können die Besucher die neue Saison feiern, denn es gibt spektakuläre Arbeiten zu sehen.

Inszenierte Wolke

Zunächst zieht Künstler FOS, bekannt auch als Frank O. Sulzer, mit einem raumgreifenden Objekt die Blicke an. Aus Eisenstäben, die er mit Beton umgeben hat, hat er ein Geflecht geschaffen, das mit weißer Farbe als Wolke inszeniert ist. Allerdings ist diese Wolke vom Himmel gestürzt – mitten auf die Wiese des Skulpturengartens, und so heißt die Arbeit folgerichtig „Crash Cloud“. Rund um die Einschlagsstelle des schweren Wolkenobjekts ist die Erde aufgewühlt. Der Besucher kann sich der intensiven Wirkung kaum entziehen.

Eher beiläufig ist dagegen die Begegnung mit einem Zaun, den Dirk Müller angelegt hat, er knüpft dabei an die Gegebenheiten der Umgebung an – dazu gehören die Tiere des Ziegenhofs Stumpf, der das Skulpturengarten-Gelände zur Verfügung stellt. So finden sich Köpfe von Vierbeinern und Menschen am Ende von Müllers Zaunlatten, diese sind unterschiedlich lang – jeder Jeck ist anders.

Kunst aus Kaninchendraht

Das gilt auch für weitere Arbeiten von Müller, die auf den Latten zitiert sind. Aus Kaninchendraht hat Gastkünstler Andreas Kappler eine männliche Figur geformt, das Material passt zu der ländlichen Gegend am Rand der Wahner Heide. Dort gibt sich der Kaninchendrahtmann entspannt – nackt und in tänzerischer Bewegung.

In eine ganz andere Welt führt Karl-Heinz Löbach, ein weiterer Gast bei der diesjährigen Ausstellung: Drei Stelen aus Basaltlava entfalten eine magische Wirkung, sobald der Besucher sie hinter einem Rhododendron entdeckt hat. Mit hornartigen Formen am Kopfende, die ein Markenzeichen von ihm sind, gibt der Siegburger Künstler den Figuren ein sehr eigenes Gepräge. Dagegen arbeitet Helli Hecht, die wie FOS und Dirk Müller zum angestammten Skulpturengarten-Team zählt, ganz nah an der Natur und dem von mächtigen Bäumen geprägten Gelände.

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In einer Ecke des weitläufigen Grundstücks hat sie ein ausgedientes Fenster mit kaputten Glasscheiben entdeckt, das nun eine neue Bedeutung als Kunstwerk erhält: Zwischen zwei Bäumen aufgehängt eröffnet es den Blick auf das Gelände und auf ein zweites Element, einen aus Latten zusammengenagelten, sich schlängelnden Weg. „Aussichten – Wege“ heißt diese gelungene Verbindung.

Öffnungszeiten: am Sonntag, 10. Mai, an jedem ersten Sonntag im Monat und an Feiertagen, jeweils von 12 bis 17 Uhr. Finissage am 3. Oktober, 12 bis 17 Uhr.