Wie die evangelische Kirchengemeinde in der Stadt Rösrath Akzeptanz für die Schließung ihrer Forsbacher Kirche zu finden versucht.
Evangelische Gemeinde RösrathSeniorenheim soll Christuskirche in Forsbach ersetzen
Eine zweite Zukunftswerkstatt der Evangelischen Gemeinde hat weitere Informationen über die Pläne für das Grundstück der Christuskirche ans Licht gebracht. Danach ist anvisiert, anstelle von Kirche und Gemeindezentrum ein Seniorenheim mit Tagespflege zu schaffen, als Betreiber will offenbar das Wöllner-Stift einsteigen.
Ein Investor soll den Neubau errichten, dieser wurde aber noch nicht genannt. Gewünscht ist, das markante Parabelfenster der Kirche, möglichst auch den Glockenturm oder die Glocken, zu erhalten und einen Raum für kirchliche Veranstaltungen, den die Evangelische Gemeinde mieten könnte, zu schaffen. Über diese Wünsche ist aber noch nicht entschieden, wie von Gemeindemitgliedern, die an der Zukunftswerkstatt teilnahmen, berichtet wird.
Bis 2030 soll dritte vollstationäre Senioreneinrichtung entstehen
Mit dem anvisierten Seniorenheim würde ein dringender Bedarf in Rösrath gedeckt, den der Pflegebericht des Rheinisch-Bergischen Kreises festgestellt hat. Die Stadt hat sich daher vorgenommen, bis 2030 eine dritte vollstationäre Senioreneinrichtung zu schaffen. Eben dies soll nun offenbar auf dem Kirchengrundstück in Forsbach geschehen. Angesichts des Bedauerns, das viele Menschen angesichts des wohl bevorstehenden Abschieds von der Christuskirche geäußert haben, könnte ein neues Seniorenheim für Akzeptanz einer künftigen Nutzung des Kirchengrundstücks sorgen.
Wie ebenfalls berichtet wird, ist auch ein Kindertagespflege-Angebot für Beschäftigte des Seniorenheims im Gespräch. An eine neue Kita sei aber nicht gedacht, sagt Pfarrer Thomas Rusch auf Nachfrage. „Die Idee ist, dass Jung und Alt Platz finden“, sagt er zu den Überlegungen. Der von der Wählervereinigung Fors-Park formulierte Vorschlag, das Kirchengrundstück für einen Ausbau des Kita-Angebots zu nutzen, geht aber viel weiter (siehe Infos unten). Bei der Zukunftswerkstatt machte Rusch nach Teilnehmeraussagen zudem deutlich, dass die neue Nutzung des bisherigen Kirchengrundstücks evangelisch geprägt sein solle.
Darauf, dass die Pläne offenbar schon so weit gediehen sind, reagierten bei der Zukunftswerkstatt viele Anwesende überrascht. Die Verantwortlichen der Evangelischen Gemeinde hätten „ganz lange ganz viel hinter dem Berg gehalten“, sagt Gemeindemitglied Martina Kreck. Die Überlegungen zur Neuaufstellung der Evangelischen Gemeinde seien offenbar schon seit zwei Jahren in Gang, aber erst im Februar durch einen Wagen beim Forsbacher Karnevalszug publik geworden.
Die nachfolgende scheibchenweise Information durch das Presbyterium sei auch bei der Zukunftswerkstatt wieder auf viel Kritik gestoßen, berichtet Kreck, die Verantwortlichen hätten aber keine Fehler eingeräumt. „Die machen es beim nächsten Mal wieder genauso“, sagt sie zur Kommunikation des Presbyteriums. Andere Anwesende hätten aber versöhnlicher reagiert.
Zusätzliche Kita in der Diskussion
Auch für den Ausbau des Kita-Angebots ließe sich das Grundstück der Christuskirche nutzen. Diese Idee bringt die Wählervereinigung Fors-Park ins Gespräch. Sie schlägt vor, die Stadt Rösrath solle auf dem Kirchengrundstück zusätzliche Räume für den offenen Ganztag (OGS) der nahen Grundschule schaffen, die dringend gebraucht werden. Damit müsste die städtische Kita nicht in den geplanten Kita-Neubau in Altvolberg ziehen. Und in Altvolberg könnte eine zusätzliche Kita einziehen. Voraussetzung wäre eine Einigung zwischen Stadt und Evangelischer Gemeinde über die Nutzung des Kirchengrundstücks. (tr)