„Lange nicht mehr getanzt“Unplugged Konzerte in Rösrath wieder unter freiem Himmel
Rösrath – „Dies ist die allererste Veranstaltung in diesem Jahr hier“, freut sich Schlossmanagerin Lisa-Ann Borgmann auf der Wiese von Schloss Eulenbroich mit dem Sänger-Songwriter Mathew James White und dem Publikum, das ganz entspannt an den Tischen und auf den mitgebrachten Decken sitzt – ein Picknickkonzert mit Biergarten-Feeling ist angesagt, gerade passend an diesem heißen Abend.
Es ist fast wie in der Vor-Corona-Zeit: Blaues Bändchen ans Handgelenk beim Eintritt, aber nur, wenn man einen negativen Schnelltest oder den Impfpass vorlegen kann. Flott noch alle Daten hinterlegt für den Ernstfall und dann ab auf die Wiese – mit 1,50 Meter Abstand!
Musiker aus Neuseeland begeistert das Publikum
Und schon legt Mathew los mit dem ersten Song „My house is your house“ – mit einer Stimme, die unter die Haut geht: Einfühlsam, melodiös und gewandt, dazu ganz beiläufig und gekonnt die Begleitung auf der Konzertgitarre. Er singt weitere Ohrwürmer, wie „Rose days“ und „Hand you can hold“, die von den Alltagsthemen wie Liebe, Glück, Hoffnung und auch Verlust erzählen. Die Songs leben nicht von großartigen Arrangements, sondern unplugged vom Charisma des Musikers aus Neuseeland, der in Berlin lebt.
Manche Fans sind von weither gekommen: Aus Wülfrath ist Alexandra Leittretter-Bürkle mit Sina Terlau angereist. Sofort tanzt sie barfüßig auf der Wiese, lässt sich ganz einfangen von der sanften Musik. „Ich habe so lange nicht mehr getanzt! Mathew haben wir in Wipperfürth kennen gelernt – da sind wir auch gleich nach Rösrath gefahren.“ Aus Wipperfürth ist auch Dirk Gertz angereist: „Die Musik entspannt – hier ist eine tolle Atmosphäre!“ Mit einer anderen Familie sitzt er am Tisch, auf dem ein prächtiges Picknick aufgebaut ist: mediterraner Salat, leckere Getränke. Ganz hinten, wo es leiser ist, hockt Jan Patocka mit der Familie auf der Decke. Die Kinder Rafael und Karolina finden es toll, herumzutollen und mit dem Papa auch ein Ründchen zu tanzen. Heidi Kroh und ihre Freunde aus Kürten haben das Plakat mit der Konzertankündigung gesehen: „Wir haben gleich gebucht – es ist hier ein bisschen wie Picknick in England.“ Ganz vergnügt sitzen alle auf der Decke, genießen Datteln, Hirtenkäse, Paprika und andere Leckereien. So mancher hat auch ein Fläschchen Sekt mitgebracht und echte Sektkelche.
Erstes Konzert der Reihe „Saitenklänge“
Inzwischen ist das Publikum recht locker geworden, swingt ein wenig mit und lässt sich zum Mitsingen der Refrains animieren: „Ohoho!“ „Wann habt ihr das letzte Mal mitgesungen?“ fragt Mathew in die Runde. Tja, das ist schon mehr als ein Jahr her, mindestens. Es ist nicht so einfach nach der langen Corona-Pause, so aus sich herauszugehen. Doch irgendwann hat der sympathische Sänger sie aus der Reserve gelockt, und Superstimmung ist angesagt bei untergehender Sonne.
Mit Netzen an langen Stäben laufen Lisa-Ann Borgmann und ihre Kollegin Lisa Otto zu den Gästen, sammeln Scheine ein für den Auftritt. Denn der Eintritt ist frei, und der Sänger braucht auch einen Obolus für seinen Auftritt. Nach der ersten Runde sind die Netze prall gefüllt. Sehr zufrieden sind die beiden mit dem Ergebnis und der Stimmung beim ersten Konzert der Reihe „Saitenklänge“.
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Die Reihe von Marc Schönberger hat früher auch schon im Schlosshof und vor „Marlenes Bistro“ stattgefunden. Doch in diesem Sommer finden die „Saitenklänge unplugged 2021“ auf der Schlosswiese statt – wieder als Picknickkonzerte, bei denen Speisen und Getränke mitgebracht werden können. Mit Vorgaben, je nach Corona-Lage. „Sie sollten vorher auf die Internetseiten schauen“, empfiehlt Lisa-Ann Bormann.