AboAbonnieren

Die Zeit drängtRösrath sucht nach neuen Standorten für Flüchtlingsunterkünfte

Lesezeit 2 Minuten
Eine Wiese an einer Straße, seitlich stehen landwirtschaftliche Geräte, die Straße wird von Bäumen gesäumt.

Auch ein Grundstück am Pestalozziweg in Rösrath steht auf der Liste der Standorte für eine neue Flüchtlingsunterkunft.

Die Stadt rechnet mit neuen Zuweisungen. Entsprechend ungeduldig wird auf das Ergebnis der Standortuntersuchungen gewartet.

Nachdem eine Containerunterkunft für 72 Geflüchtete an der Brander Straße, direkt neben der Autobahn A3, an der zu hohen Lärmbelastung gescheitert ist (wir berichteten), prüft die Stadt weitere Grundstücke in ihrem Eigentum als mögliche Standorte für Wohncontainer. Die „Prüfergebnisse“ liegen aber noch nicht vor, wie die Stadtverwaltung auf Nachfrage dieser Zeitung mitteilt.

Dabei hat sie „weitere Grundstücke im Bereich Wahner Heide“ im Blick. Auf Antrag der CDU hat die Stadtverwaltung bereits eine Liste städtischer Grundstücke vorgelegt, die für Flüchtlings-Unterkünfte in Betracht kommen: Darauf sind unter anderem die Straße May und der Pestalozziweg genannt, die am Rand der Wahner Heide liegen, aber nicht unmittelbar an der Autobahn.

Bürgerinitiative fordert Flüchtlings-Unterkünfte im gesamten Stadtgebiet

Die Stadtverwaltung erwartet „zeitnah, voraussichtlich in den kommenden Tagen“ ein Ergebnis der Prüfung. Über diese habe anschließend die Kommunalpolitik zu beraten, hieß es. Die Unterbringung von Geflüchteten in Containern steht seit Dezember letzten Jahres im Fokus – seit sich der Stadtrat zunächst auf den inzwischen als untauglich bewerteten Standort Brander Straße verständigt hatte.

Inzwischen hat sich die Bürgerinitiative „Heidefreunde“ gebildet, die fordert, im gesamten Stadtgebiet Flüchtlings-Unterkünfte zu schaffen und nicht nur am Rand der Wahner Heide. Sie hält außerdem eine Unterkunft mit 72 Personen an einem Standort für zu groß und plädiert für kleinere Einheiten.

Die Stadt rechnet mit der Zuweisung von weiteren Flüchtlingen

Unterdessen ist eine rasche Klärung bei der Standort-Suche erforderlich, denn die Stadt rechnet mit weiteren Geflüchteten, die ihr aller Voraussicht nach in nächster Zeit zugewiesen werden. Mitte Februar habe Rösrath die geforderte Quote bei der Aufnahme von Geflüchteten noch übererfüllt, teilt die Stadtverwaltung mit – inzwischen sei die „Erfüllungsquote“ jedoch auf rund 96 Prozent gesunken.

„Das heißt, uns werden aktuell wieder geflüchtete Menschen zugewiesen“, teilt die Verwaltung mit. Im Moment seien 19 Plätze frei, diese seien bei einer statistisch zu erwartenden Zuweisung von drei bis fünf Personen pro Woche aber „schnell ausgeschöpft“.

Für einige Unterkünfte sind die Mietverträge ausgelaufen

Zu der schwierigen Situation gehört auch der Umstand, dass zuletzt bereits vorhandene Unterkünfte nicht mehr zur Verfügung standen, unter anderem wegen ausgelaufener Mietverträge. Durch zwischenzeitlich neu angemietete Unterkünfte sei also nur Ersatz geschaffen worden, aber „keine zusätzlichen Plätze“, erklärt die Stadtverwaltung.

Die Stadt weiche bereits seit längerem auf ein Hotel aus, sie könne sich notfalls um weitere Hotel-Unterkünfte bemühen, das sei aber auf Dauer „recht kostenintensiv“. Vor diesem Hintergrund sei die Verwaltung „dankbar für jedes Wohnraumangebot, das eingeht“.