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Schloss EulenbroichGastronomie-Neustart in Rösrath wird zur Hängepartie

Lesezeit 3 Minuten
Die Band "The Wishing Well" steht auf der Bühne im Schloss Eulenbroich.

Auch bei der Konzertreihe "Saitenklänge", hier mit der Band "The Wishing Well", war die Schloss-Gastronomie eine Bereicherung.

Im Gegensatz zu früheren Ankündigungen ist nun klar, dass der gastronomische Betrieb nicht vor Dezember 2023 oder Januar 2024 neu beginnen kann.

Der Neustart der Gastronomie von Schloss Eulenbroich, die nach einem gravierenden Wasserschaden seit Ende Januar lahmgelegt ist, entwickelt sich zu einer langen Hängepartie.

Im Gegensatz zu früheren Ankündigungen ist nun klar, dass der gastronomische Betrieb nicht vor Dezember 2023 oder Januar 2024 neu beginnen kann. Damit muss der Veranstaltungsbetrieb im Schloss für fast ein Jahr ohne gastronomischen Anziehungspunkt auskommen.

Zu den Belastungen durch die Corona-Pandemie und das Hochwasser vom Juli 2021 kommt damit ein weiteres Problem, das dafür sorgt, dass Mieteinnahmen ausfallen und manche Veranstaltungen nicht stattfinden können, wie Berthold Kalsbach, Geschäftsführer der Schloss Eulenbroich gGmbH, erklärt.

Immer neue Verzögerungen in Schloss Eulenbroich

Im Januar kündigte die Schloss gGmbH an, die Sanierung von Küche und Gastraum werde voraussichtlich bis Ende Juli abgeschlossen sein, danach solle die Gaststätte „Marlenes Café und Restaurant“ wieder den Betrieb aufnehmen — allerdings nur bis Ende 2023, weil Betreiberin Marlene Jablonski-Reichelt dann in den Ruhestand gehen will, wie seit Jahresbeginn klar ist.

Im Mai gab es dann einen neuen Stand: Die Sanierungsarbeiten kämen voran, der Neustart ab 1. August sei wohl machbar, er werde aber von dem neuen Betreiber-Team, das zwischenzeitlich für die Nachfolge von Jablonski-Reichelt ausgewählt wurde, übernommen.

Rösrath: Neuanfang für wenige Monate mache keinen Sinn für Gastronomie

Dazu erklärte die Schloss gGmbH, ein Neuanfang nur für wenige Monate mache für „Marlenes Café“ keinen Sinn, Jablonski-Reichelt ziehe ihren Ruhestand vor. Bereits Ende Juni ließ sich der im Mai anvisierte Zeitplan aber nicht mehr halten: Bei der Sanierung seien noch nicht alle Fragen geklärt, der Gastronomie-Start werde daher voraussichtlich erst im Lauf des September erfolgen, erklärte Schloss-Managerin Lisa-Ann Wittkopf zu diesem Zeitpunkt.

Inzwischen ist auch diese Prognose überholt: Die Wiederherstellung der Küche zieht sich in die Länge, sie soll nun erst Ende November oder Anfang Dezember betriebsbereit sein.

Zu dieser unerfreulichen Aussicht, die einen fast einjährigen Ausfall der Schloss-Gastronomie bedeutet, kommen nun auch noch Misshelligkeiten zwischen Schloss gGmbH und Jablonski-Reichelt. „Ich bin sehr enttäuscht von der Schloss gGmbH“, sagt die Gastronomin.

Hintergrund ist offenbar, dass sie sich mit dem neuen Betreiber-Team nicht über die Übernahme von Inventar einigen konnte und daher — anders als zuvor anvisiert — doch von August bis Jahresende ihre Gaststätte weiterführen wollte.

„Es war meine Intention, dass ich am 1. 8. reingehe“, sagt die Betreiberin von „Marlenes Café“. Sie sieht die Schloss gGmbH in der Verantwortung dafür, dass das nun nicht funktioniert. Für Veranstalter und Caterer werde „alles gemacht“, ihr hingegen sei der Neustart ab August „verbaut“ worden: „Jedes Mal bin ich die Leidtragende“, beklagt sie.

Schloss gGmbH sieht keinen Handlungsspielraum

Kalsbach wiederum sieht für die Schloss gGmbH keine Handlungsspielräume: „Wir sind nicht Herren des Verfahrens.“ Der Wasserschaden sei ein Versicherungsfall, der von der Versicherung der Stadt Rösrath als Gebäudeeigentümerin und der Versicherung von Jablonski-Reichelt zu klären sei.

„Wir ärgern uns am meisten darüber“, sagt er zur erneuten Verschiebung des Gastronomie-Starts. Veranstaltungen ohne Gastronomiebetrieb zu organisieren, bedeute „eine Menge Aufwand mehr“.